Pressemitteilung vom 14. April 2025

IHK Koblenz fordert zügige Umsetzung zentraler Verkehrsprojekte

Vor dem Hintergrund des Infrastruktur-Sondervermögens von 500 Mrd. Euro, von dem in den kommenden zehn Jahren ein bedeutender Teil in die Verkehrsinfrastruktur fließen soll, gilt es jetzt, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region langfristig zu sichern.
„Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, sagt Fabian Göttlich, Geschäftsführer Interessenvertretung der IHK Koblenz. „Unternehmen und Pendler sind auf gut ausgebaute Verkehrswege angewiesen, doch viele bedeutende Infrastrukturprojekte in der Region kommen nur langsam voran.“
Die IHK Koblenz setzt sich daher mit Nachdruck für die zügige Umsetzung zentraler Verkehrsprojekte ein. Besonders drei Vorhaben stehen im Fokus: der Lückenschluss der A1, die Mittelrheinbrücke und die Hunsrückspange.

A1-Lückenschluss

Die A1 ist eine der wichtigsten Autobahnen Deutschlands und eine zentrale Nord-Süd-Achse in Europa, die von der Ostsee bis zur französischen Grenze bei Saarbrücken führt. Sie verbindet die Metropolregion Rheinland mit Trier, Luxemburg und dem Saarland und optimiert die Anbindung der Eifel. Zudem ist sie Teil einer internationalen Transitroute von Skandinavien nach Spanien. Doch zwischen Kelberg (Rheinland-Pfalz) und Blankenheim (Nordrhein-Westfalen) fehlt seit Jahrzehnten ein rund 25 Kilometer langer Abschnitt, der die Region Trier und Luxemburg mit der Metropolregion Rheinland besser vernetzen würde. Der Lückenschluss würde nicht nur Fahrzeiten reduzieren, sondern auch die Umwelt entlasten. Denn aktuell verlaufen die bis zu 30 km längeren Umwegefahrten über die A48, B262 und die A61. Dennoch ziehen sich die Planungen hin. Der Ausbau der Lücke ist in drei Abschnitte unterteilt. Für den Abschnitt Kelberg-Adenau liegt bereits seit Juli 2023 ein Planfeststellungsbeschluss vor, der jedoch vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig beklagt wird. Daher fordert die IHK Koblenz ein zügiges Klageverfahren sowie falls notwendig eine Anpassung der Planung für den bereits beschlossenen Abschnitt. Für den Abschnitt Blankenheim-Lommersdorf setzt sich die IHK für die Einleitung der notwendigen Schritte zum Erreichen des Planfeststellungsbeschlusses ein, während sie sich für den Abschnitt Lommersdorf-Adenau für eine zügige Wiederaufnahme der Planungen ausspricht.

Mittelrheinbrücke: Verbindung zwischen zwei Regionen

Auf einer Strecke von rund 80 km zwischen der Südbrücke in Koblenz und der Schiersteiner Brücke in Mainz/Wiesbaden fehlt derzeit eine direkte Brückenverbindung. Die geplante Mittelrheinbrücke würde nicht nur eine wichtige verkehrliche Verknüpfung zwischen den beiden Ufern des Rheins schaffen, sondern auch auf überregionaler Ebene eine Anbindung an die Autobahnen A61 und A3 ermöglichen. Besonders die Regionen Rhein-Hunsrück und Rhein-Lahn würden von einer Verbindung durch die Brücke profitieren. Nach dem Abschluss des Raumordnungsverfahrens im Juni 2023 mit der Entscheidung, die Brücke in den Stadtteilen Sankt Goarshausen-Wellmich und Sankt Goar-Fellen zu planen, ist nun der Landesbetrieb Mobilität für das Planfeststellungsverfahren verantwortlich. Die IHK Koblenz betont, dass die Abstimmungen mit der UNESCO, die wegen des Welterbestatus des Mittelrheintals erforderlich sind, keine weiteren Verzögerungen verursachen dürfen. Parallel muss ein internationaler Gestaltungswettbewerb für die Brücke stattfinden, um die Welterbeverträglichkeit zu gewährleisten.

Hunsrückspange: Fehlende Anbindung zwischen Naheraum und Hunsrück

Die Hunsrückspange soll eine direkte Verbindung zwischen dem Naheraum (B41) und dem Hunsrück (B50/B327) und damit auch dem Flughafen Hahn schaffen. Sie ist besonders für den Schwerlastverkehr relevant, der bisher über kleine Ortschaften ausweichen muss. Nach jahrelangem Stillstand wurde 2019 mit dem Bau der Ortsumgehung Rhaunen begonnen. Damit die Hunsrückspange jedoch vollständig nutzbar wird, müssen noch zwei Teilabschnitte nördlich und südlich des derzeit im Bau befindlichen Abschnitts realisiert werden. Die IHK Koblenz fordert, dass die raumordnerische Vorplanung für den nördlichen Abschnitt abgeschlossen und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird. Zudem sollte das Land Rheinland-Pfalz ein klares Bekenntnis zur Finanzierung des südlichen Abschnitts abgeben.
Detaillierte Informationen zu diesen und weiteren Verkehrsprojekten finden Interessierte auf der Website der IHK Koblenz.