Fehlzeiten

Ungewöhnlich hoher Krankenstand: Negativ-Rekord in Sicht

Es ist fast allgegenwärtig: Die krankheitsbedingten Arbeitsausfälle in Deutschland sind derzeit ungewöhnlich hoch. Für das dritte Quartal 2023 errechnete die Krankenkasse DAK eine Fehlquote von 5,0 Prozent, für das ganze Jahr 2023 prognostiziert sie deutlich mehr als 20 Fehltage pro Kopf.
Im Durchschnitt hatte jeder und jede Beschäftigte zwischen Juli und September 2023 fast fünf Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand war vor allem ein erneuter Anstieg bei den psychischen Erkrankungen. Laut Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit gab es rund ein Viertel mehr Fehltage wegen Depressionen oder Angststörungen als im Vorjahresquartal. Die Krankenkasse erwartet bis zum Jahresende insgesamt einen neuen Höchststand mit durchschnittlich über 20 Fehltagen pro Kopf.
Die DAK-Gesundheit prognostiziert – bedingt durch die anstehende Erkältungssaison – noch stärker steigende Fehlzeiten im vierten Quartal und einen neues Jahreshöchstwert. Die Krankenkasse geht davon aus, dass 2023 zum ersten Mal seit vielen Jahren insgesamt deutlich über 20 Fehltage pro Beschäftigte und Jahr anfallen werden. Der stark erhöhte Krankenstand treffe Deutschland in Zeiten eines steigenden Personalmangels und sei, so die DAK, eng mit diesem verknüpft. Firmen und Betriebe in Deutschland sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren. So könne der Teufelskreis durchbrochen werden, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu sichern.
Stand: 25.04.2024