16.05.2024
Stimmung in Lichtenfelser Wirtschaft weiter trüb
Trendauswertung IHK-Gremium Lichtenfels
"Leider ist der kleine Aufwind, den wir zu Jahresbeginn in der Lichtenfelser Wirtschaft verspürt hatten, schnell verflogen und konnte sich nicht zu einem echten Auftrieb entwickeln", so Wilhelm Wasikowski, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels. Der Konjunkturklimaindex verharrt mit 91 Punkten auf einem niedrigen Niveau.
Der Wirtschaft im Raum Lichtenfels ist zum Start in den Sommer keine Erholung vergönnt. Laut Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth gibt die aktuelle Geschäftslage in der Region Lichtenfels spürbar nach. Nur noch 22 Prozent der befragten Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, 31 Prozent hingegen unzufrieden. Der Saldo ist von +9 auf -9 gesunken. Lichtenfels ist damit Schlusslicht in Oberfranken bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage.
Hauptursache ist die Nachfrageschwäche im Inland, den vor allem die Industrie zu spüren bekommt. Außerdem gibt über ein Viertel der Befragten eine schwache Kapazitätsauslastung an.
Erwartungen verbessern sich bei niedrigem Niveau
Auch die Prognose der IHK-Konjunkturumfrage für den Wirtschaftsraum Lichtenfels bleibt trotz einer leichten Entspannung weiter negativ. Während 17 Prozent der Befragten mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage für die folgenden zwölf Monate rechnen, erwarten 26 Prozent eine Verschlechterung.
Weniger Investitionen
"Was uns besonders bedenklich stimmen sollte, sind die Investitionsplanungen der Unternehmen", zeigt sich Wasikowski besorgt. Der Anteil der Unternehmen mit rückläufigen Investitionsplanungen ist höher als die Zahl der Unternehmen, die mehr investieren wollen. Hinzu kommt mit 25 Prozent ein vergleichsweise hoher Anteil von Unternehmen, die keine Investitionen planen. Rund drei Viertel der Unternehmen will in Ersatzbeschaffungen investieren, rund 40 Prozent in Umweltschutzmaßnahmen und ein Drittel in Rationalisierungsmaßnahmen. Eine eher untergeordnete Rolle bei den Planungen spielen Investitionen in Produktinnovationen und Kapazitätserweiterungen. Sowohl bei den Investitionsplanungen als auch bei der erwarteten Beschäftigtenentwicklung ist Lichtenfels Schlusslicht in Oberfranken.
Wilhelm Wasikowski: "Belastungen für Unternehmen herunterfahren!"
"Die Belastungen für unsere Unternehmen sind einfach zu hoch. Da muss dringend politisch gegengesteuert werden. Allem voran muss ein Abbau der ausufernden Bürokratie auf der Agenda stehen", mahnt der Gremiumsvorsitzende. "Wenn der Wirtschaftsstandort Deutschland auch in zwanzig Jahren noch in der Premier League spielen will, müssen wir jetzt aktiv werden."