Innovationsstarke Region

IHK-Patentatlas

Patente bieten wertvolle Einblicke in die Innovationslandschaft: Sie zeigen nicht nur, woran Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Vergangenheit gearbeitet haben, sondern auch, welche Technologiefelder sie für die Zukunft besetzen möchten. Der IHK-Patentatlas 2024, basierend auf den Erstveröffentlichungen mit Prioritätsdatum 2022, analysiert die Patentanmeldungen in der Region und gibt einen detaillierten Überblick über Technologieprofile und Innovationsschwerpunkte. Demnach rangiert die Region Ostwürttemberg bei der Patentdichte deutschlandweit auf Rang drei – hinter München und Stuttgart.
„In Ostwürttemberg werden innovative Menschen und die Transformation der Unternehmen aktiv unterstützt. Es gibt positive Beispiele, die für ein gut funktionierendes Ökosystem für Innovationen und deren Umsetzung stehen. Als IHK bieten wir Hilfestellungen, die neuen Geschäftsmodellen möglichst wirksam zum Durchbruch verhelfen. Bei den Gesprächen der Region in Berlin im Oktober 2024 haben wir mit der Politik intensiv über Verbesserungen bei der Förderung von Forschung und Innovationen verhandelt“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Er betont zudem, dass die Hochschule Aalen seit Jahren die forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland ist.
Die Ergebnisse unterstreichen die weiterhin hohe Innovationskraft Ostwürttembergs: 5,2 Prozent aller baden-württembergischen Patentanmeldungen stammen aus der Region – ein deutlicher Anstieg entgegen dem allgemeinen Landestrend. Zudem gehört Ostwürttemberg zu den drei Regionen in Baden-Württemberg mit den meisten Patentanmeldungen pro Kopf. Besonders starke Anmelder sind die Unternehmen Carl Zeiss AG (Oberkochen) und die Voith Group (Heidenheim), die mit ihren technologischen Entwicklungen entscheiden zur Innovationsdynamik in der Region Ostwürttemberg beitragen. Die Innovationskraft zeigt sich zudem auch an der Zahl der Weltmarktführer: Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Ostwürttemberg mit seinen in der Region vertretenen 16 Weltmarktführern landesweit auf Platz zwei im Vergleich der Regionen Baden-Württembergs.
Ein weiteres bemerkenswerteres Ergebnis der Analyse: Keine andere Region in Baden-Württemberg fokussiert sich so konsequent auf ihre Kernthemen wie Ostwürttemberg. 78 Prozent der Patentanmeldungen aus der Region entfallen auf die acht wichtigsten Technologiegebiete. Besonders stark vertreten sind die Bereiche Optik, Messtechnik, elektrische Maschinen und Anlagen, Maschinenelemente sowie Medizintechnik. Auch in den Feldern Textil- und Papiermaschinen, Transport sowie Spezialmaschinen zeigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine hohe Innovationsleistung.

Innovationsförderung in der Region

Das digiZ Digitalisierungszentrum der IHK Ostwürttemberg unterstützt Unternehmen gezielt beim Aufbau eines professionellen Intellectual Property Managements (Management von Geistigem Eigentum) und der Entwicklung eines individuellen Patentstrategie. Ergänzend bietet die Innovationsberatung der IHK Ostwürttemberg kostenfreie Einstiegs- und Erstberatungen für Erfinderinnen und Erfinder an. In vertraulichen Gesprächen werden grundlegende Fragen zu Patenten, Gebrauchsmustern, Marken, Designs und den jeweiligen Anmeldevoraussetzungen geklärt.

Best Practice-Beispiel: Genossenschaft SCALE it

Mit dem Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg, betreut von der IHK Ostwürttemberg und unterstützt von den beiden Landkreisen Ostalb und Heidenheim, hat sich eine schlagkräftige Anlaufstation für (kleine) Firmen aus der Region auch fürs Thema Innovationen an den Standorten Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd formiert. Es wurde die Genossenschaft SCALE it gegründet, um Innovation und digitale Transfomation gezielt zu fördern. Die Entscheidung für die Genossenschaftsform bietet eine hervorragende Alternative für Unternehmen, die statt auf Fördermittel auf eine direkte, kooperative Finanzierung und Nutzung von Ressourcen setzen wollen. Durch die Genossenschaft erhalten die Unternehmen nicht nur Zugang zu einer gemeinsam entwickelten innovativen Software-Infrastruktur, sondern auch zu wichtigen Technologien im Bereich Edge-Plattformen.

Ein besonderer Vorteil der SCALE it Genossenschaft ist der unmittelbare Zugang zu einem Netzwerk von Kooperationspartnern und potenziellen Kunden, der es den Mitgliedern erlaubt, ihre Innovationen schneller und gezielter zu entwicklen und zu vermarkten. Gemeinsam können sie neue Geschäftsmodelle testen, skalierbare Lösungen entwicklen und sich gegenseitig unterstützen, ohne dabei auf den oft langwierigen Weg der Fördermittelbeantragung angewiesen zu sein. SCALE it bietet damit eine praxisnahe Plattform.
Die Genossenschaft wird von namenhaften Firmen wie ZEISS, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.
„Ein Ansatz, von dem auch andere Regionen lernen können“;
betont Peter Schmidt, IHK-Bereichsleiter Innovation & Digitalisierung.

Weitere Inofs unter https://scale-it.org/

Für weitere Informationen steht IHK-Geschäftsbereichsleiter Peter Schmidt unter
Tel. 07321 324-126 oder per E-Mail an schmidt@ostwuerttemberg.ihk.de zur Verfügung.