Verbraucherpreisindex

Inflation zurück im Zielkorridor

Die Inflationsrate in Deutschland ging erneut zurück und lag im März 2024 bei plus 2,2 Prozent. Damit war die Inflationsrate im März 2024 so niedrig wie zuletzt im Mai 2021. Die Preissituation bei Energie und Nahrungsmitteln dämpfte die Inflationsrate, so das Statistische Bundesamt. Die Inflation hat damit nach den kräftigen Preissteigerungen der letzten drei Jahre wieder den Zielkorridor der Europäischen Zentralbank erreicht.
Trotz der im Januar 2024 weggefallenen Preisbremsen für Energieprodukte und der CO2-Preis-Erhöhung für fossile Brennstoffe lagen die Energiepreise im März 2024 um 2,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Diese Entwicklung dämpfte die Inflationsrate. Die Preise für Haushaltsenergie gingen von März 2023 bis März 2024 um 4,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-10,8 %), aber auch für Erdgas (-9,2 %) und Strom (-8,1 %) profitieren. Dagegen waren einige Energieprodukte teurer als ein Jahr zuvor, vor allem Fernwärme (+20,6 %). Auch Mineralölprodukte verteuerten sich leicht (+0,3 %, davon Kraftstoffe: +0,3 %; leichtes Heizöl: +0,4 %).
Die Preise für Nahrungsmittel verbilligten sich nach den Berechnungen der Statistiker im März 2024 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verlangsamte sich seit April 2023 und lag bereits im Februar 2024 mit plus 0,9 Prozent unter der Gesamtteuerung.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von März 2023 bis März 2024 um 1,0 Prozent und lagen damit unterhalb der Gesamtteuerung. Einige Waren wurden dennoch überdurchschnittlich teurer, unter anderem alkoholfreie Getränke (+6,5 %), alkoholische Getränke und Tabakwaren (+5,2 %) sowie Personenkraftwagen (+4,1 %). Günstiger wurden dagegen zum Beispiel Mobiltelefone (-5,3 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (-5,5 %).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im März 2024 um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten mit einem Preisanstieg von 2,1 Prozent. Einige andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich jedoch überdurchschnittlich, unter anderem die Preise für Versicherungen (+11,0 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,8 %) sowie für die Gaststättendienstleistungen (+6,9 %). Dagegen dämpfte auch im März 2024 das bereits seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket weiterhin den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-23,3 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Verbraucherpreisindex (VPI)
Basisjahr 2020 = 100
                         Jahr
Monat
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Januar
95,1
96,4
97,7
99,8
101,0
105,2
114,3
117,6
Februar
95,6
96,7
98,1
100,1
101,6
106,0
115,2
118,1
März
95,8
97,2
98,5
100,3
102,1
108,1
116,1
118,6
April
96,2
97,5
99,4
100,4
102,4
108,8
116,6
Mai
96,2
98,2
99,6
100,4
102,6
109,8
116,5
Juni
96,5
98,3
99,9
100,5
102,9
109,8
116,8
Juli
96,9
98,7
100,3
99,7
103,4
110,3
117,1
August
97,0
98,8
100,2
99,7
103,5
110,7
117,5
September
97,0
99,0
100,2
99,7
103,8
112,7
117,8
Oktober
96,9
99,1
100,2
99,9
104,3
113,5
117,8
November
96,5
98,5
99,5
99,7
104,5
113,7
117,3
Dezember
96,9
98,5
100,0
99,8
104,7
113,2
117,4
Jahresdurchschnitt
96,4
98,1
99,5
100,0
103,1
110,2
116,7
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 15.04.2024