„Das Ende einer möglichen gewerblichen Entwicklung kommt überraschend“
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat mitgeteilt, dass die Untersuchungen einer möglichen gewerblichen Entwicklung im Norden Darmstadts nicht weiterverfolgt werden.
Statement vom 7. September 2022
Dazu sagt Daniel Theobald, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmen und Standort der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar:
Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort.
© Klaus Mai / IHK Darmstadt
Inwiefern diese Flächen marktgängig und verfügbar sind, bedarf weiterer Untersuchungen und Konzepte. Allen voran, wenn es auch darum geht, bestehende Flächen unter Nachhaltigkeitsaspekten an den Klimawandel anzupassen. Ebenfalls muss die Frage erlaubt sein, ob die Flächenpotenziale inklusive dem Nachverdichtungspotenzial ausreichen, und ob die Kosten hierfür nicht wesentlich höher sein werden — auch für Unternehmen in den Bestandsgebieten. Dabei haben sich Unternehmen in den vergangenen Jahren oft längst darum bemüht, selbst Flächeneffizienzen zu heben und ihre Standorte hinsichtlich Klimaresilienz und Biodiversität anzupassen. Jedoch kann es um ein Vielfaches komplizierte sein, im Bestand Gebäude und Prozesse an aktuelle Anforderungen hinsichtlich Energieoder Klimaresillienz anzupassen. Gleiches gilt für eine ansprechende städtebauliche Qualität oder die planerischen Herausforderungen bei Entwicklungen in Mischgebieten.
Mit dem Green Deal wird auch der Wandel der industrie- und Gewerbegebiete einhergehen. Dafür wird es hilfreich und einstweilen auch notwendig werden, Ausweichflächen für Unternehmen anzubieten. Ansonsten droht die Abwanderung von Unternehmen in umliegende Regionen. Was es jetzt von der Stadt braucht ist, eine klare Vision zu entwickeln, wie sie mit den bisherigen Gewerbestandorten umgehen möchte. Die IHK Darmstadt hat bereits durch das Projekt ,Zukunftsfähige Gewerbegebiete im Rahmen von PERFORM, der Initiative der Wirtschaftskammern in FrankfurtRheinMain, Erfahrungen gesammelt, welche Herausforderungen auf Unternehmen in Bestandsgebieten einwirken, wenn es um Klimaresilienz, Biodiversität und die Mobilität der Zukunft geht. Dabei sind gemeinsam mit Hochschulen aus Stadt und Region auch Lösungen vorgeschlagen und diskutiert worden. Gerne bringen wir unsere Erfahrungen ein, wenn es wie angekündigt nun eine Strategie und einen klaren Fahrplan für die Entwicklung der Gewerbegebiete in Darmstadt geben soll.“
Kontakt

Susanne Roncka
Bereich: Unternehmen und StandortThemen: Standortentwicklung, Bauleit- und Regionalplanung, Branchenbetreuung Immobilienwirtschaft