Neue Industriestrategie des BMWK: Eine gute Standortpolitik ist die beste Industriepolitik

In seiner kürzlich vorgestellten Industriestrategie bekräftigt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Bedeutung der Industrie – vom industriellen Mittelstand bis zur Großindustrie. Das "Netzwerk Industrie" als enger Verbund von Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern prägt den Standort Deutschland und trägt maßgeblich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hierzulande bei.
Die aktuelle DIHK-Umfrage zeigt jedoch, dass die Industrie derzeit nicht mehr die tragende Säule der Konjunktur ist. Nicht nur die aktuelle Lageeinschätzung fällt bei den Industriebetrieben deutlich schlechter aus als in der Gesamtwirtschaft. Auch die in der Vorumfrage schon trüben Erwartungen für die nächsten zwölf Monate haben sich weiter verdüstert. Fehlende Impulse aus dem Inland, eine schleppende Weltkonjunktur, hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende Arbeitskosten, der Fachkräftemangel sowie eine überbordende Bürokratie machen der Branche enorm zu schaffen.
Entlastungen nötig
Geringere Regelungsdichte für unternehmerische Entscheidungen: von A wie Abbau von Bürokratie und Regulierung über U wie Unternehmenssteuerreform bis Z wie Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte. Gelingt es, die strukturellen Defizite zu verringern, kann dies auch konjunkturell einen neuen Aufschwung geben.
Ohne Energie keine Industrie
Das Energieangebot ist zu gering, die Energiepreise sind für alle Betriebe zu hoch und für höchst energieintensive Unternehmen längst nicht mehr wettbewerbsfähig.
Der Ausbau der Energieversorgung - insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien - soll insbesondere durch Strompartnerschaften gelingen.
Ohne Weltmärkte keine Aufträge
In der Industrie hängt hierzulande jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Exportgeschäft ab. Die deutschen Unternehmen leben vom globalen Handel. Deshalb sollte eine Industriestrategie neben dem deutschen und dem europäischen Binnenmarkt auch die Weltmärkte im Blick behalten.
Quelle: DIHK
Stand: 03.11.2023