Energiewende-Barometer 2025

Jedes dritte Unternehmen bewertet Auswirkungen der Energiewende negativ. Die Unternehmen in Deutschland können die Transformation nur stemmen, wenn sie dadurch nicht ihre Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Das ist ein zentrales Ergebnis des Energiewende-Barometers der IHK-Organisation 2025.
An der Umfrage haben 3.600 Unternehmen teilgenommen. Die Antworten kommen gut zur Hälfte aus der Dienstleistungsbranche (56 Prozent), gefolgt von Industrieunternehmen (23 Prozent) und Handel (15 Prozent). Unternehmen der Bauwirtschaft sind mit 6 Prozent am wenigsten vertreten.

Der Barometerwert: Wieder etwas positiver

Die Betriebe beurteilen die Energiewende 2025 mit einem Wert von minus 8,3 nicht mehr ganz so skeptisch wie im Vorjahr (minus 20), die Einschätzung liegt aber weiterhin im negativen Bereich.
Abbildung 1: Barometerwert im Zeitverlauf – Quelle: DIHK

Barometerwert nach Branchen

Einschätzung zur Energiewende ist in allen Branchen positiver als im Vorjahr. Die Industrieunternehmen sind dabei mit minus 26 weiter auf einem sehr negativen Niveau.
Abbildung 2: Barometerwert nach Branchen – Quelle: DIHK

Barometerwert nach Regionen

Differenzen zwischen den Regionen Nord-Süd-Ost-West sind seit drei Jahren weitgehend verschwunden. Nur der Norden sieht weiterhin die Chancen der Energiewende etwas mehr als die anderen.
Dem Norden werden dabei die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, dem Westen die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, dem Osten die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, dem Süden Baden-Württemberg und Bayern zugerechnet.
Abbildung 3: Barometerwert nach Regionen – Quelle: DIHK

Energiepreise sind und bleiben ein negativer Standortfaktor

Rund die Hälfte der Unternehmen meldet in den letzten zwölf Monaten gestiegene Strom- und Wärmepreise – trotz gesunkener Preise aus Sicht der Öffentlichkeit. Grund sind zuletzt wieder steigende Börsenpreise nach einer Entspannung Anfang 2024. Durch die stärkere Anbindung an den Weltmarkt via LNG ist die Preisvolatilität gestiegen. Zudem treiben staatlich bedingte Kostenbestandteile wie Netzentgelte, Umlagen und CO₂-Preise insbesondere die Strompreise weiter nach oben.
Tatsächlich stellen die Betriebe laut Energiewende-Barometer Investitionen besonders in Klimaschutzmaßnahmen gegenüber dem Vorjahr zurück. 41 Prozent aller Unternehmen und sogar 63 Prozent der Industriebetriebe sehen sich durch die hohen Energiepreise vor allem gegenüber ihren internationalen Konkurrenten benachteiligt. Inzwischen schränkt mehr als jedes zweite große Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern (59 Prozent) aufgrund der hohen Energiekosten seine Produktion im Inland ein beziehungsweise plant, es zu tun. Dies ist nochmal eine Steigerung gegenüber den Vorjahren.
Abbildung 4: Auswirkungen der hohen Preise für Energie auf Investitionen (2025) – Quelle: DIHK

Weniger Bürokratie, mehr Verlässlichkeit in der Infrastruktur

Die Befragten haben klare Vorstellungen dazu, was passieren muss, damit die Energiewende in den Betrieben wieder in Schwung kommt: 82 Prozent der Unternehmen fordern, dass die Politik die Steuern und Abgaben auf den Strompreis senkt. Auch bessere Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge (PPAs) sind für vier von fünf Unternehmen (81 Prozent) wichtig. Fast drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent) fordern eine verlässliche Infrastruktur. Jeweils rund die Hälfte der Unternehmen befürwortet einen Rechtsrahmen für die CO2-Abscheidung und -Speicherung sowie einen breiten Zugang zu Wasserstoff.
Die kompletten Umfrageergebnisse finden Sie hier: Energiewendebarometer 2025
Quelle: DIHK (angepasst)
Stand: 31.07.2025