DIHK veröffentlicht Klimaschutzkompass 2024: Klimaschutz als wirtschaftliche Chance

Der Fortschrittsbericht basiert auf einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), für die mehr als 2.200 deutsche Betriebe in 43 Ländern befragt wurden.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich in einigen Ländern das Bewusstsein für ein signifikantes Mehr an erneuerbaren Energien im Vergleich zur Vorumfrage vor zwei Jahren zwar verbessert hat - fast ein Viertel der befragten Unternehmen (24 Prozent) bestätigt eine glaubwürdige Strategie in ihren Gastländern. Vor zwei Jahren war es nur ein Fünftel. Dennoch bleibt das zentrale Problem bestehen. „An vielen Standorten fehlt es an den richtigen Strukturen und Anreizen, um den Wandel tatsächlich umzusetzen,“ so Treier.

Geschäftschancen und öffentliche Wahrnehmung

Über 86 Prozent der befragten AHK-Unternehmen weltweit sehen Geschäftschancen im Bereich Klimaschutz, Energiewende und Mobilitätswende. Besonders optimistisch sind die Unternehmen in der Eurozone sowie in Süd- und Mittelamerika, wo jeweils 90 Prozent von Geschäftsmöglichkeiten berichten. In der Region Greater China hingegen ist die Zuversicht zurückhaltender, wobei hier fast ein Viertel der Unternehmen keine Chancen mit dem Klimaschutz verbinden.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage ist, dass Klimaschutz in keinem Land die öffentliche Diskussion dominiert. Die höchste Bedeutung wird dem Thema noch in der Eurozone zugemessen (Mittelwert 4,1 auf einer Skala von 1 bis 6), während es in Ost- und Südosteuropa eher eine untergeordnete Rolle spielt (3,1). „Diese Tendenz könnte auch durch politische Veränderungen, wie in den USA, beeinflusst werden, was auch global die Klimaschutzbereitschaft dämpfen könnte“, betont Treier.

CO₂-Bepreisung als Herausforderung

„Zur Wahrheit bei den Rahmenbedingungen zählt auch, dass wir Unternehmen in der EU mehr oder weniger sogar zwingen, über andere Standorte nachzudenken,“ erklärt Treier weiter. 34 Prozent der Unternehmen erwarten zwar, dass der Marktanteil europäischer Produkte in ihren Sitzländern aufgrund der CO₂-Bepreisung in der EU steigen wird – deutlich mehr als noch 2022. Gleichzeitig verlagern Unternehmen aufgrund dieser Bepreisung aber zunehmend ihre Produktion. Länder wie Indien, Marokko und Vietnam gelten für Produktionsverlagerungen als besonders geeignet, was die Umfrageergebnisse bestätigen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen großes Potenzial im Klimaschutz sehen. Um diese Chancen zu nutzen, sind jedoch stabile Rahmenbedingungen und die richtigen Anreize entscheidend“, so Treier abschließend. Die DIHK appelliert an die politischen Entscheidungsträger weltweit, verlässliche und investitionsfreundliche Bedingungen zu schaffen, um beim Klimaschutz voranzukommen.
Quelle: DIHK
Stand: 25.11.2024