Strompreise

EEG-Umlage 2021

EEG-Umlage 2021 bei fast 10 Cent/kWh?

Berlin, 11.05.2020. Durch den sinkenden Stromverbrauch sowie die drastisch gesunkenen Preise an der Strombörse halten die Analysten der enplify e.G. im schlimmsten Fall einen Anstieg von derzeit 6,756 auf bis zu 9,75 Cent/kWh für möglich. Dafür müsste sich auf dem EEG-Konto bis Jahresende ein Minus von 7,8 Mrd. Euro ergeben.

Aktueller und zukünftiger Stand des EEG-Kontos

Ende März war es noch mit gut 1,9 Mrd. Euro im Plus. Allerdings kommen die ausgabenstarken Monate des Frühjahrs und Sommers erst noch. Für dieses Szenario gehen die Analysten von einem Rückgang des für die EEG-Umlage relevanten Letztverbrauchs von 20 Prozent aus. Gleichzeitig sinken die Börsenpreise um 30 Prozent.

Mögliches “Best-Fall-Szenario”

Im besten Fall rechnet enplify mit einem Anstieg der Umlage auf knapp 8,3 Cent. Für dieses Szenario gehen die Analysten von einem Rückgang der Stromnachfrage von 5 Prozent und der Preise im Stromgroßhandel von 20 Prozent aus.
Eine mögliche Senkung der EEG-Umlage um 1,5 Cent/kWh aus den Einnahmen der nationalen CO2-Bepreisung würde im besten Fall dazu führen, dass die Umlage im Vergleich zu 2020 stabil bei rund 6,7 Cent bleibt.
In den Jahren 2022 und 2023 rechnet enplify mit einem Corona-Effekt auf die EEG-Umlage in Höhe von 0,2 bis 0,7 Cent/kWh.

Trend setzt sich im April fort

Nachdem das EEG-Konto gegen den Trend bereits im März mit einem dicken Minus aufwartete, hat sich der Trend fortgesetzt – so der DIHK in einer aktuellen Einschätzung.
Nach einem Rückgang von gut 500 Millionen Euro im Vormonat sank der Kontostand im April um 800 Millionen auf 1,1 Mrd. Euro. Hält diese Entwicklung an, ist EEG-Konto bereits im Mai “leergeräumt”.
Im April lagen die Ausgaben mit 2,94 Mrd. Euro auf Rekordniveau, was auf das sonnige und windige Wetter zurückzuführen ist, während die Einnahmen 2,14 Mrd. Euro betrugen.
Da die Sommermonate, in denen aufgrund hoher Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen der Kontostand traditionell sinkt, noch bevorstehen, ist bis Ende September von einem deutlich negativen Saldo auszugehen. Der Septemberstand ist relevant für die Festsetzung der EEG-Umlage 2021. Die Anzeichen verdichten sich also, dass die Umlage im kommenden Jahr kräftig anziehen wird.
Quelle: DIHK, enplify e.G.