Presse/Publikation

Wirtschaftsverbände fordern: Die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Rüttenscheid müssen mitreden können

Die Rüttenscheider Straße wird wieder zum Gegenstand politischer Diskussionen. Drei Jahre nach Einrichtung der Fahrradstraße werden Rufe nach weiteren Einschränkungen für Autos und Lastwagen laut. Im Rathaus und den Essener Parteibüros wird fieberhaft nach Lösungen gesucht.
Die Industrie- und Handelskammer zu Essen meldet sich gemeinsam mit dem DEHOGA Nordrhein sowie dem Handelsverband NRW Ruhr zu Wort. Die Verbände formulieren die klare Erwartung an die Kommunalpolitik, bei jeder Entscheidung über die Zukunft der RÜ auch die Belange der Rüttenscheider Gewerbetreibenden zu berücksichtigen.
Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK, findet: „In der hitzigen Debatte geht oft unter, dass die Rüttenscheider Straße in erster Linie auch ein etablierter und beliebter Gastro- und Einkaufsort ist. Damit das so bleibt, sollten wir hören, was die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Rüttenscheid zu sagen haben.“ Die IHK plant deshalb ein Dialogforum für Rüttenscheider Unternehmen mit der Essener Politik. Auf Basis einer Unternehmensbefragung aus dem Jahr 2022 hat sie sich schon in der Vergangenheit mehrfach mit Vorschlägen zur Zukunft der RÜ zu Wort gemeldet.
Marc Heistermann, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW Ruhr, stellt mit Blick auf die vielen Kaufleute aus Rüttenscheid fest: „Der Wunsch nach hochwertigem Einzelhandel ist fester Bestandteil jeder Standortdiskussion. Dieser kann aber nur funktionieren, wenn auch kaufkräftige Kunden ihn bequem erreichen können. Dass nicht jeder in der Lage ist, auf das Rad umzusteigen, geht in der Diskussion häufig unter. Die Kaufleute vor Ort kennen ihre Kunden am besten und können deshalb am besten abschätzen, welche Folgen Eingriffe für ihren Standort haben werden. Diese Expertise zu ignorieren, setzt nicht nur Existenzen aufs Spiel, sondern gefährdet Vieles, was in Rüttenscheid über Jahrzehnte erfolgreich aufgebaut wurde.“
Die Interessen der Rüttenscheider Gastronomen vertritt Thomas Kolaric, Geschäftsführer des DEHOGA Nordrhein. Er meint: „Die Unternehmer, die auf der Rüttenscheider Straße Gastronomien betreiben, sind mehr als verunsichert über die zukünftige Umgestaltung der jetzt sehr belebten Straße. Sie befürchten, dass Teile ihrer Gäste fernbleiben könnten, weil für die Gastronomie wichtige Aspekte nicht oder nicht ausreichend in die Planungen und Überlegungen einbezogen werden.“ Mit Blick auf den Stadtteil fügt er hinzu: „Mit der vielleicht zurückgehenden Lebendigkeit durch eine geringere Gäste- und Kundenfrequenz verliert Rüttenscheid an Attraktivität, Kultur und ein Stück des sozialen Lebens, das wir an anderer Stelle versuchen aufzubauen.“