Presse/Publikation
IHK-Kurzumfrage Bürokratieabbau: „Wir werden genau hinsehen, ob es bei Ankündigungen bleibt“
In der vergangenen Woche haben die Vorsitzenden von CDU/CSU und SPD den neuen Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“ vorgestellt.
Einen Schwerpunkt will die zukünftige Bundesregierung auf Bürokratieabbau setzen. Die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) hat dazu eine Kurzumfrage gestartet, um von den Unternehmen und Betrieben zu erfahren, wie sie die Maßnahmen des Koalitionsvertrags bewerten.
Bürokratie als Bremse und Hemmnis für Wachstum
„Überbordende Bürokratie belastet unsere Unternehmerinnen und Unternehmer zunehmend. Sie bremst ökonomisches Wachstum und schränkt den Handlungsspielraum der MEO-Wirtschaft massiv ein“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß. „Daher begrüßen wir die angekündigten Maßnahmen zum Bürokratieabbau. Sobald die neue Bundesregierung im Amt ist, müssen auf Ankündigungen dann auch zeitnah Taten folgen.“
95 Prozent der Befragten sehen die Reduzierung von Dokumentationspflichten als die entscheidende Maßnahme aus dem Koalitionsvertrag. Über die Hälfte bewerten die Reduzierung statistischer Meldepflichten (63 Prozent) und die Reform des Lieferkettengesetzes (54 Prozent) als entlastend. Hinsichtlich der Umsetzbarkeit der angekündigten Maßnahmen fällt das Urteil der Unternehmen verhalten aus. Lediglich sieben Prozent halten die Vorhaben zum Bürokratieabbau für sehr umsetzbar und vorteilhaft. Die Hälfte der Befragten schätzt die Umsetzbarkeit durchwachsen ein. Ebenfalls bewerten sieben Prozent die Maßnahmen als schwer umsetzbar und wenig vorteilhaft. Ein Drittel der Befragten wünscht sich effizientere Behörden, zum Beispiel durch ein einheitliches Antragswesen oder schnellere Planungs- und Genehmigungszeiten. Gut jedes vierte Unternehmen sieht Digitalisierung als wichtige Maßnahme beim Bürokratieabbau.
Mehr Beinfreiheit und weniger Nachweispflichten
„Unsere Kurzumfrage zeigt eindeutig, dass die Unternehmen den angekündigten Bürokratieabbau dringend benötigen. Die MEO-Wirtschaft braucht mehr Beinfreiheit und weniger Dokumentations- sowie Meldepflichten“, bilanziert Kerstin Groß. „Die zukünftige Bundesregierung hat viele Forderungen der Wirtschaft im Koalitionsvertrag aufgenommen. Wir werden genau hinsehen, ob es bei Ankündigungen bleibt. Wie entscheidend dabei ein effektiver Bürokratieabbau sein wird, hat unsere Umfrage nochmals untermauert.“
Hintergrund:
Die IHK hat eine Kurzumfrage zum Bürokratieabbau gestartet und die Ergebnisse dazu ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine nicht repräsentative Stichprobe.
Stand: 14. April 2025.