Presse/Publikation
IHK-Vollversammlung verabschiedet Resolutionspapier: „Zukunftsfähigkeit des Stadthafens Essen sichern“
In ihrer Sitzung vom 1. April 2025 haben die Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) das Resolutionspapier „Zukunftsfähigkeit des Stadthafens Essen sichern“ verabschiedet. Im Mittelpunkt steht der Erhalt trimodaler Verkehre (Wasser, Straße, Schiene).
MEO-Region braucht Gewerbe- und Industrieflächen
Für die Leiterin des IHK-Geschäftsfeldes „Branchen & International“ Sandra Schmitz steht fest: „Die MEO-Region braucht Gewerbe- und Industrieflächen. Doch sie schwinden seit Jahren dramatisch. Ohne entschlossenes Gegensteuern drohen Standort- und Arbeitsplatzverluste. Für uns ist der Essener Stadthafen ein Schlüsselstandort für die industrielle Zukunft der Stadt.“ Aktuelle Zahlen des statistischen Landesamtes IT.NRW untermauern die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes: So gab es im Jahr 2024 einen Zuwachs beim Gesamtumschlag von 19,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden rund 1,1 Millionen Tonnen Güter im Essener Stadthafen umgeschlagen. Im Jahr 2023 waren es insgesamt 892.000 Tonnen.
Nutzung des Standortes entscheidet über wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit
Die IHK appelliert an alle kommunalen und politischen Akteure den Stadthafen Essen als leistungsfähigen, trimodalen Wirtschaftsstandort zu sichern und gezielt weiterzuentwickeln. Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region hängt entscheidend von der nachhaltigen Nutzung dieses Standortes ab. „Der Hafen vernetzt die Region über Wasserstraßen mit internationalen Handelsrouten und ist ein wichtiger Umschlagsplatz für Schwer- und Gütertransporte. Seine verkehrsgünstige Lage mit direkter Anbindung an Autobahnen und Schienennetz macht ihn wirtschaftlich unverzichtbar“, so Geschäftsfeldleiterin Schmitz.
Flächenmangel in Essen gefährdet Industrie
Gewerbe- und Industrieflächen sind essenziell für Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Metropole Ruhr. Ihr Bestand schrumpft jedoch seit Jahren drastisch. Eine strategische Sicherung und Entwicklung dieser Flächen sind dringend erforderlich. Wegen Flächenmangels und wachsender Urbanisierung sind gezielte Maßnahmen zur Flächensicherung und -entwicklung nötig. Die IHK will sich daher verstärkt für eine Modernisierung des Hafens einsetzen: „Neben der Sicherung von Gewerbeflächen sind eine bessere Infrastruktur und attraktivere Rahmenbedingungen für Unternehmen erforderlich. Ein langfristig gesicherter Stadthafen stärkt sowohl Arbeitsplätze als auch die Wirtschaftskraft von Essen und der Metropole Ruhr. Seine Weiterentwicklung ist entscheidend, um für Industrie und Innovation attraktiv zu bleiben.“
Güterumschlag von Binnenschiffen in 1.000 Tonnen - Essen | |||
2023 | 2024 | Zu-/Abnahme in Prozent | |
Kohle, rohes Erdöl und Erdgas | 56 | 32 | -42,9 |
Erze, Steine und Erden u.Ä. | 140 | 169 | +21,1 |
Kokerei- und Mineralölerzeugnisse | 584 | 626 | +7,2 |
Chemische Erzeugnisse etc. | 65 | 199 | +208,9 |
Sonstige Mineralerzeugnisse | 3 | - | - |
Metalle und Metallerzeugnisse | 45 | 33 | -26,5 |
Maschinen, Ausrüstungen u.Ä. | 0 | 7 | - |
Der Essener Stadthafen zählt zum Westdeutschen Kanalgebiet. Hier wurden im vergangenen Jahr rund 22,2 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen (+0,9 Prozent im Vorjahresvergleich). Das entspricht 22 Prozent am gesamten Güterumschlag in Nordrhein-Westfalen. Im ganzen Bundesland sind im Jahr 2024 insgesamt 99,8 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden (+1,8 Prozent im Vorjahresvergleich).
Stand: 15. April 2025.