Herbst 2023 Pressemitteilung

IHK-Herbstbericht: Konjunktur trübt sich ein

  • Impulse für positive Entwicklung der kommenden Monate fehlen.
  • Fachkräftemangel behält trotz schleppender Konjunkturaussichten hohe Relevanz.
  • Ausufernde Bürokratie bremst Unternehmen aus.
Nachdem sich die Konjunktur in der MEO-Region zu Jahresbeginn aufhellte, zeigt der aktuelle Herbstbericht der Industrie- und Handelskammer Essen (IHK) wieder eine deutliche Eintrübung. Bemerkenswert dabei: Das Thema Fachkräftemangel hat trotz mäßiger Konjunkturlage nicht an Relevanz verloren. Mit 64 Prozent wird diese Sorge der Unternehmen beim aktuellen Stimmungsbericht an erster Stelle genannt.
Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen: „Die Suche nach Fachkräften beschäftigt unsere Betriebe - und das, obwohl das Konjunkturklima gerade eher herbstlich kühl ist. Das lässt erahnen, wie groß der Bedarf nach Personal sein wird, wenn der Wirtschaftsmotor wieder anspringt. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir hier entgegenwirken. Dazu gehört die Gewinnung neuer Azubis ebenso wie eine bessere Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte. Qualifizierung ebenso wie Vereinbarkeit.“
Der Konjunkturklimaindex als gewichtetes Mittel von Lage und Aussichten, gibt für die MEO-Region um acht Punkte nach und steht nun bei 100 Punkten. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten werden von den Unternehmen verhaltener bewertet. Dabei wird vor allem die Entwicklung der kommenden Monate skeptisch gesehen. Es fehlen weiterhin Impulse, die Zuversicht für die kommenden Monate vermitteln. Die Unternehmen nennen vor allem überbordende Bürokratie, die wie eine Last auf ihren Schultern drückt. Hinzu kommt ein Nachfragerückgang aufgrund der Inflationsentwicklung. 
Positiv: Zwar bereiten die Energiekosten noch jedem zweiten Unternehmen Sorge. Gleichwohl hat sich dies aufgrund sinkender Rohstoffpreise im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgemildert. Im Herbst 2022 waren Energiekosten noch das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko (81 %).

Die kommenden Monate werden durch Zurückhaltung geprägt sein. Auf ein Unternehmen, das von einem besseren Verlauf ausgeht, kommen zwei mit einer pessimistischeren Einschätzung. Hinzu kommt: Die Investitionsneigung der Betriebe nimmt ab. Gründe hierfür können steigende Zinsen und zunehmende Unsicherheiten sein.

Die detaillierten Zahlen finden Sie unter www.ihk.de/meo unter der Dokumenten-Nr.: 5950540.
20. Oktober 2023