Presse/Publikation

Neue IHK-Konjunkturzahlen lassen vorerst aufatmen

Nachdem im Herbst 2022 der Konjunkturklimaindex der IHK zu Essen auf den Tiefstwert von 92 Punkten fiel, lassen die aktuellen Zahlen nun aufatmen. Zu Jahresbeginn 2023 hat sich die Lage aus Sicht der Unternehmen in der MEO-Region beruhigt. Der Konjunkturklimaindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten berücksichtigt, erreicht mit aktuell 109 Punkten fast das Vorjahresniveau (112).
Waren im Herbst noch 40 Prozent der Unternehmen pessimistisch, sank der Anteil zu Jahresbeginn auf 23 Prozent. Mit einer besseren Geschäftslage in der Zukunft rechnen nur 19 Prozent der Betriebe. Die aktuelle Geschäftslage bewerten 37 Prozent mit gut; 14 Prozent berichten von derzeit schlechten Geschäften.
Das größte Geschäftsrisiko für die Unternehmen aus Essen, Mülheim und Oberhausen bleiben die Energie- und Rohstoffpreise. 62 Prozent der Unternehmen sehen in ihnen ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Auf Platz 2 folgt der Fachkräftemangel mit 59 Prozent
Der Effekt der von der Bundesregierung verabschiedeten Preisbremsen für Strom und Gas scheint dabei eine untergeordnete Rolle zu spielen. Nur 13 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Strompreisbremse ihre Geschäftslage stabilisiert. Bei der Gas- beziehungsweise Wärmepreisbremse sind es sogar nur zehn Prozent. Für knapp die Hälfte der Befragten ist hingegen noch keine Aussage zu den Auswirkungen möglich.
55 Prozent der Unternehmen reagieren auf die Krise, indem sie kurzfristig Energie sparen. 40 Prozent fühlen sich gezwungen, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben. Langfristig weichen etwa 12 Prozent auf andere Energieträger aus („Fuel Switch“). 30 Prozent investieren in Energieeffizienzmaßnahmen.
Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen, kommentiert die Umfrageergebnisse wie folgt: „Die Stapelkrise der letzten Monate hat die MEO-Wirtschaft belastet. Die Betriebe haben bislang alles unternommen, um sich den Herausforderungen zu stellen. Jetzt ist die Politik am Zug: Wir brauchen schon im Frühjahr eine klare und glaubhafte Perspektive, wie wir im Winter ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit bezahlbarer und stabiler Energie- und Rohstoffversorgung bleiben. Und wir brauchen eine echte und einladende Willkommenskultur, sowohl für ausländische Fachkräfte als auch für innovative und nachhaltige Geschäftsideen.“

Weitere Zahlen, auch zu Branchen und Städten, finden Sie in unserem vollständigen Konjunkturbericht unter www.ihk.de/meo/konjunktur-meo.

Den Gesamtbericht der Ruhrgebiets-IHKs (Ruhrlagebericht)
finden Sie unter www.ihks-im-Ruhrgebiet.de
2 Februar 2023