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IHK begrüßt Energiepreisbremse, mahnt aber schnelle Umsetzung an

Essen, 14. Dezember, 2022 - Am morgigen Donnerstag stehen die Beschlüsse zu den Energiepreisbremsen auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestags. Für viele Unternehmen in der MEO-Region versprechen die Hilfen ein kurzfristiges Aufatmen und zumindest ein wenig Planungssicherheit. Für die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) ein dringend benötigtes Zeichen:
„Die Energie- und Rohstoffpreise haben sich zu einer enormen Belastung für die Unternehmen entwickelt. Aus unseren Befragungen wissen wir, dass die Energiekosten den Risikofaktor Nr. 1 darstellen. Daher begrüßen wir die Unterstützungspakete der Bundesregierung ausdrücklich“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß heraus. 

Allerdings bleibe der Druck auf die Unternehmen trotz der Unterstützungen hoch: Zum einen befürchtet die IHK, dass das bei den Energiepreisbremsen vorgesehene Bezugsjahr 2021 für viele Unternehmen nachteilig wirkt. Denn: Die Energiekosten dürften in dem Jahr aufgrund der pandemiebedingten Shutdowns geringer als üblich ausfallen. Das könne die Hilfen schmälern. Zum anderen könnten die zahlreichen Meldepflichten und eine komplizierte Beantragung mit engen Fristen gerade mittelständische Betriebe vor Probleme stellen, sodass die Hilfen ins Leere liefen. Ähnliches ließ sich bereits bei dem Energiekostendämpfungsprogramm beobachten.
„Von enormer Bedeutung wird sein, wie schnell die Hilfen die Betriebe erreichen – und wie viele am Ende tatsächlich davon profitieren werden“, so Kerstin Groß. Daher erwartet die IHK mit Spannung wie das neue Härtefallprogramm für kleine und mittlere Unternehmen ausgestaltet wird. Dieses soll dann zum Einsatz kommen, wenn steigende Energiepreise trotz Strom- und Gaspreisbremse ihre Existenz gefährden. 
Für die IHK geht es dabei auch um die Sicherung des Industriestandorts. Vor allem die energieintensiven Wirtschaftsbranchen stehen vor existenzbedrohenden Herausforderungen. Damit verbunden ist die Sorge um Arbeits- und Ausbildungsplätze. Und: Diese Entwicklung macht keinen Halt bei den direkt betroffenen Betrieben, sondern wirkt sich über Lieferketten auf weitere Bereiche weiter aus. „Kernaufgabe der Politik ist nun, rasch die richtigen Rahmenbedingungen für einen Weg durch die Energiekrise zu schaffen. Eine weitere sinnvolle Entlastung kann sein, die Strom- und Energiesteuer auf europäisches Mindestmaß zu senken“, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin.