Pressemeldung Nr. 26 vom 25.05.202

IHK-Positionspapier zu China

Die IHK Düsseldorf hat heute das durch ihre Vollversammlung verabschiedete und vom Außenwirtschaftsausschuss erarbeitete Positionspapier zu China vorgestellt.
Anlass sind die sich verändernden geopolitischen Rahmenbedingungen und die geplante Chinastrategie der Bundesregierung, in der auch die wirtschaftlichen Beziehungen im Fokus stehen. China gehört mit einer Anzahl an 654 Unternehmen im IHK-Bezirk zu den wichtigsten Herkunftsländern ausländischer Unternehmen in Düsseldorf und im Kreis Mettmann. Mit einem Handelsvolumen in Höhe von 53,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 ist China der zweitwichtigste Handelspartner NRWs. Aufgrund der sich verändernden geopolitischen Rahmenbedingungen berücksichtigen die Unternehmen im IHK-Bezirk diese Entwicklungen in immer stärkerem Maße bei ihren unternehmerischen Entscheidungen.
„Das Gebot der Stunde für Unternehmen lautet daher, auf stärkere Diversifizierung bei Kunden und Lieferanten setzen“, sagt IHK-Präsident Andreas Schmitz. 
Aus Sicht der Wirtschaft im IHK Bezirk ist auch China gefordert, um eine nachhaltige Partnerschaft in Zukunft sicherzustellen. Dazu gehört, Marktzugänge zu erleichtern und Branchen zu öffnen. China schützt durch Handelsbarrieren und Subventionen in einigen Bereichen seine eigene Wirtschaft. Die Unternehmen im IHK-Bezirk erwarten künftig effektive Schritte Chinas für gleiche Wettbewerbsbedingungen in- und ausländischer Unternehmen. Der Bund seinerseits sollte in der Chinastrategie die Bedeutung der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie die Notwendigkeit zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit berücksichtigen, um u. a. die ökologische und digitale Transformation der Wirtschaft zu bewältigen. Darüber hinaus sollten Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre “China+x-Strategie" auf- und auszubauen, indem  Deutschland und die EU sich um neue Handels- und Rohstoffabkommen kümmern, um Unternehmen den vereinfachten Zugang zu Alternativmärkten und wichtigen Rohstoffen zu sichern.
„Insbesondere zur Bekämpfung des Klimawandels brauchen wir China als konstruktiven und wichtigen Partner“, so Andreas Schmitz. Es gelte, mit entsprechendem Weitblick und unter Kenntnis der Rahmenbedingungen so pragmatisch wie möglich zu handeln. Zumal aus Sicht der branchenspezifisch breit aufgestellten IHK-Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit bestehen, für die es politischen Rückenwind braucht. 
„Mit Blick auf die China-Strategie Deutschlands brauchen wir ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene, um die Interessen der europäischen Wirtschaft gegenüber China besser zu vertreten“, bekräftigt IHK-Präsident Andreas Schmitz. 
Zudem gilt es, die Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene zu stärken, z. B. durch Städtepartnerschaften, Wirtschaftsdelegationen, Messebeteiligungen und Unternehmensansiedlungen. Die Basis dafür bildet eine Infrastruktur und ein Netzwerk von kompetenten Partnern vor Ort.
„Die IHK wird sich deshalb auch weiterhin selbst sowie im Rahmen des China Kompetenzzentrums Düsseldorf von Landeshauptstadt Düsseldorf, Messe Düsseldorf und IHK Düsseldorf für die Stärkung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen einsetzen“, so Schmitz abschließend.
Das Positionspapier finden Sie auf der Website der IHK unter dem Webcode 4632666.