Pressemitteilung Nr. 2 vom 13.01.25

Jahresempfang der IHK Düsseldorf

Europa im Fokus: IHK-Präsident Andreas Schmitz begrüßt 1.300 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik – Keynote hält Außenminister und Vize-Premierminister des Großherzogtums Luxemburg Xavier Bettel.
Rund 1.300 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nehmen heute am IHK-Jahresempfang im Maritim Hotel Düsseldorf teil. Traditionell steht zu diesem Jahresauftakt der direkte Austausch zwischen ehrenamtlich tätigen Akteuren aus den IHK-Gremien sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie der Verwaltung im Mittelpunkt.
Nachdem die IHK im vergangenen Jahr einen bundespolitischen Schwerpunkt gesetzt hat, rückt sie in diesem Jahr durch ihren Keynote-Speaker und Gast Xavier Bettel, Außenminister und Vize-Premierminister des Großherzogtums Luxemburg, die Europapolitik in den Mittelpunkt. Bettel betont in seiner Rede, dass sich der globale Handel großen Herausforderungen gegenübersieht. „Die einst auf Kooperation und Offenheit beruhende multilaterale Zusammenarbeit wird zunehmend durch protektionistische Ansätze gefährdet. Dies ist eine Entwicklung, die wir sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene beobachten können.“ Er betont vor diesem Hintergrund, wie ausgesprochen wichtig ihm der Zusammenhalt in der Europäischen Union ist: „Nur gemeinsam werden wir, die europäischen Völker, die Herausforderungen der Zukunft auch weiterhin meistern können.“ Angesichts der internationalen, geopolitischen Machtverschiebungen betont der luxemburgische Außenminister mit Nachdruck, dass Grenzkontrollen und politische Spannungen das Schengen-Abkommen unter Druck setzen würden. „Es liegt an uns, Schengen zu schützen – denn seine Bewahrung bedeutet, die Grundwerte Europas und das Vertrauen zwischen unseren Ländern zu sichern. Lassen Sie uns diesen Jahrestag als Anlass nehmen, uns gemeinsam für die Zukunft dieses wichtigen Pfeilers der europäischen Integration einzusetzen.“
Gastgeber und IHK-Präsident Andreas Schmitz nimmt in seiner Rede kritisch den Status Quo der aktuellen Bundespolitik in den Fokus. Er appelliert an die Politik, mit Entschlossenheit mutige Richtungsentscheidungen zu treffen, damit die deutsche Wirtschaft zeitnah entlastet wird. „Deutschland braucht eine Regierung, die in großen Linien denkt und auch bereit ist, diese durchzusetzen. Schmitz fordert die Politik zu Pragmatismus und entschlossener Realpolitik auf. „Zudem heißt es jetzt Mut zu zeigen für Freiheit und Markt. All das wird Zeit kosten, vieles wäre unbeliebt, und der Gegenwind wird rau. Doch die Alternative – eine Fortsetzung der Politik kurzfristig gedachter Wohltaten für die Wählerinnen und Wähler – wäre fatal“, mahnt der IHK-Präsident. „Worum es geht, sind langfristige Weichenstellungen zum Wohle des Landes. Das ist es, was die bürgerlichen Parteien nun leisten müssen.“
Deutschland brauche eine Wachstumsagenda, die mit Blick auf die Veränderungen der geopolitischen Lage neue Handelsabkommen forciert, für eine bessere Verteidigungsfähigkeit sorgt und gezielt Bürokratie abbaut, sowie ein Steuersystem, das Arbeit und Investitionen entlastet. „Damit Deutschland wieder zu einer Erfolgsgeschichte werden kann, bedarf es aber noch weiterer Schritte wie einer angebotsorientierten Energiepolitik, einer Hinwendung und Offenheit für neue Technologien wie künstlicher Intelligenz, mit der sich in Staat und Unternehmen erhebliche Produktivitätsfortschritte erzielen lassen sollten.“ Ferner solle angesichts des demographischen Wandels eine vermehrte Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften sowie eine Verlängerung der Arbeitszeit pro Beschäftigten das Arbeitsangebot stabilisieren.
Angesichts einer sich beschleunigenden Zeitenwende müsse sich auch die Wirtschaft vor Ort wandeln. „Gegen den Klimawandel brauchen wir, weil sich im Ziel die allermeisten ohnehin einig sind, weniger Moralapelle, sondern einen schärferen Blick dafür, dass Ökologie am Ende nicht die ökonomischen Gesetze außer Kraft setzen kann“, so Schmitz abschließend.