Zolleinigung mit den USA

Ein erster Schritt, aber es braucht ein größeres europäisches Selbstbewusstsein!

„Die Einigung zwischen der EU und den USA ist aus Sicht unserer Exporteure, aber auch den in den USA investieren Unternehmen nicht zufrieden stellend – es hätte jedoch auch noch schlimmer kommen können“, ordnet Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, die gestern Abend gefundene Einigung zwischen den USA und der EU ein.
„Das Ergebnis legt den Finger in die Wunde: Die EU und die Bundesregierung müssen nun unmittelbar Maßnahmen ergreifen, um den Standort zu stärken und unseren Unternehmen Rückenwind zu geben. Dazu gehören aus unserer Sicht beispielsweise niedrigere Unternehmenssteuern, niedrigere Energiepreise für alle Branchen, geringere Arbeitskosten und weniger regulative Vorgaben und Bürokratie. Vor allem braucht es ein deutlich größeres europäisches Selbstbewusstsein in der Förderung des Freihandels. Hier braucht es schnellere Verhandlungen und Erfolge bei Freihandelsabkommen wie Mercosur“, fordert Gregor Berghausen weiter.
Die USA erheben künftig pauschal 15% Zoll auf alle EU-Waren, mit Ausnahme von Produkten aus Eisen, Stahl und Aluminium, für die weiterhin ein 50%-Zoll gilt. Für diese Warengruppe ist mittelfristig ein Zollkontingentsystem im Gespräch. Darüber hinaus soll es laut Pressemitteilung der EU-Kommissionspräsidentin für einige Produkte wie Flugzeuge und Flugzeugteile oder bestimmte Chemikalien künftig keine Zölle im bilateralen Handel geben. Zudem sollen EU-Unternehmen 600 Mrd. Euro in den USA investieren und die Kommissionspräsidentin sicherte die Abnahme von Energieimporten im Volumen von 750 Mrd. Euro zu.
Die IHK Düsseldorf unterstützt Unternehmen durch die Aufarbeitung der sich in den vergangenen Wochen regelmäßig kurzfristig ändernden Zölle sowie im direkten Gespräch bei unternehmensindividuellen Fragestellungen. Die aktuell relevanten Informationen sowie die IHK-Ansprechpartner sind auf der Fokusseite USA zu finden.