Pressemeldung Nr. 14 vom 17.03.2025
Neuer IHK-Fachkräftereport analysiert die Fachkräftesituation in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann
Innovation und Wachstum in der Region nur mit Fachkräften möglich
Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf analysiert in ihrem Fachkräftereport die aktuelle Situation in Düsseldorf und im Kreis Mettmann und bietet einen genauen Einblick in die demografische Entwicklung der Region. Das Ergebnis zeigt: Der Fachkräftemangel wird auch in den kommenden Jahren eine der größten Herausforderungen für Unternehmen darstellen.
„Laut Prognosen wird die Fachkräftelücke im IHK-Bezirk bis 2034 auf über 110.000 fehlende Mitarbeitende ansteigen – mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu heute“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. „Viele regionale Unternehmen spüren jetzt schon den Druck bei der Fachkräftesicherung. Dies wird sich künftig weiter verschärfen“, so Berghausen weiter.
Trotz eines leichten Bevölkerungswachstums in Düsseldorf um 1,3 Prozent bis 2034 und eines prognostizierten Rückgangs von 0,9 Prozent im Kreis Mettmann reichen die demografischen Entwicklungen bei Weitem nicht aus, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken.
„Am wichtigsten ist die duale Ausbildung junger Talente und die gezielte Weiterbildung vorhandener Arbeitskräfte – vor allem mit Blick auf die Transformation der Wirtschaft“, betont Gregor Berghausen.
Diese Aussage bestätigt Daniela Danz, General Managerin des Hyatt Regency in Düsseldorf: „Wir investieren in die Zukunft, indem wir 49 junge Menschen ausbilden und so unsere Fachkräfte von morgen sichern. Durch die gezielte Förderung, Entwicklung und langfristige Bindung unserer Auszubildenden profitieren sowohl sie als auch unser Unternehmen in vielfacher Hinsicht“, so Danz weiter.
„Darüber hinaus brauchen wir zur regionalen Fachkräftesicherung ein verstärktes Engagement bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte. Die wachsende Fachkräftelücke erfordert es, alle verfügbaren Potenziale zu nutzen“, so Berghausen weiter. Allein mit inländischen Kräften ist die Nachfrage nicht zu decken: Die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland ist ein entscheidender Ansatz, um Personal und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die IHK Düsseldorf hilft hierbei umfassend durch Projekte wie z. B. Hand in Hand for International Talents, die Willkommenslotsen und das Expat Service Desk.
Tobias Bühne, Geschäftsführer von Netigo GmbH, hat mit Hilfe der IHK eine Fachkraft gefunden, die seit drei Jahren bei Netigo arbeitet. „Für uns war das ein Glücksfall und wir würden auch künftig jederzeit wieder ausländische Fachkräfte suchen. Darüber hinaus bilden auch wir natürlich aus“, sagt Bühne.
Angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die regionale Wirtschaft hat die IHK im Vorfeld der Bundestagswahl konkrete Forderungen an die Bundespolitik gerichtet:
- Gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und Talente erleichtern und beschleunigen, insbesondere für Branchen mit hohem Bedarf, vor allem durch Verbesserungen und Fortschritte bei allen behördlichen Abläufen, gerade bei Visa- und Aufenthaltsverfahren.
- Weiterbildung und Qualifizierung fördern: Programme zur Anpassung der Arbeitskräfte an neue Technologien und Anforderungen müssen ausgeweitet und gefördert werden. Vor allem die berufliche Aus- und Weiterbildung muss gestärkt und aufgewertet werden. Die Politik sollte Förderzugänge zur Weiterbildung erleichtern, steuerliche Anreize ausbauen und Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Bildung unterstützen.
- Flexiblere und unbürokratische Arbeitsmarktregelungen: Unternehmen brauchen mehr Gestaltungsfreiheit und weniger Bürokratie bei Arbeitsverhältnissen.
- Mehr Anreize für mehr Arbeit: Positive Anreize für Erwerbstätigkeit stärken und bestehende Hürden abbauen.
- Für ausreichende und flexible Angebote sowie attraktive Rahmenbedingungen bei der öffentlichen Kinderbetreuung sorgen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Beschäftigte und Unternehmen zu verbessern. Die Kinderbetreuung darf nicht zu einem Hemmschuh für gewünschte Ausweitungen von Arbeitszeiten werden.