IHK zur Konjunktur im Kreis Mettmann

Wirtschaft bleibt im Krisenmodus

Die Wirtschaft im Kreis Mettmann ist nicht gut in den Herbst gestartet: Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als schwach, die Erwartungen für die kommenden Monate sind überwiegend pessimistisch. Auch das Geschäftsklima trübt sich ein: Mit einem Indexwert von 83,7 Punkten (Vorjahr: 85,4) liegt der Kreis deutlich unter dem regionalen Durchschnitt von 89,8 Punkten. Von Aufbruchsstimmung ist wenig zu spüren, denn die Unternehmen befinden sich in einer anhaltenden Krisensituation und sehen sich mit unsicheren Rahmenbedingungen konfrontiert.
„Die Wirtschaft kämpft derzeit nicht mit hausgemachten Problemen, sondern mit massiven Belastungen durch globale Krisen und wirtschaftspolitische Versäumnisse auf Bundesebene“, sagt Gregor Berghausen, IHK-Hauptgeschäftsführer. Auch im Kreis Mettmann stoßen viele Unternehmen an ihre Grenzen – bei Energiepreisen, Bürokratie und Arbeitskosten.
Im mittelständisch geprägten Kreis Mettmann sind die exportstarken Unternehmen besonders betroffen: Nur 11,6 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als gut (Region: 16,9 Prozent), 39,7 Prozent dagegen als schlecht (Region: 37,2 Prozent). Auch die Auftragseingänge gehen deutlich stärker zurück als im übrigen Kammerbezirk. „Die Exportabhängigkeit wirkt sich derzeit nachteilig aus“, erklärt Berghausen. Zudem sind die Standortfaktoren für die Unternehmen nach wie vor eine Hürde bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, vor allem hohe Kosten, ausufernde Berichtspflichten und langwierige Verfahren drosseln unsere Wirtschaft.“
Kostenbelastungen durch Energiepreise
Im Kreis Mettmann fallen die Energiepreise überdurchschnittlich ins Gewicht. Viele Betriebe reagieren mit Zurückhaltung: Nur 6,4 Prozent planen in den kommenden Monaten einen Personalaufbau (Region: 12,2 Prozent). Der Fokus liegt derzeit auf Konsolidierung und Kostendisziplin statt auf Wachstum.
„Die Unternehmen im Kreis Mettmann stehen beispielhaft für die Herausforderungen unserer gesamten Wirtschaftsregion“, so Berghausen. „Von den Energiepreisen über den Fachkräftemangel bis hin zu globalen Unsicherheiten – die strukturellen Probleme belasten massiv.“ Ohne tiefgreifende wirtschaftspolitische Strukturreformen wird es schwer, den Abwärtstrend zu stoppen. „Wir haben kein kurzfristiges Konjunkturproblem – wir haben ein Problem der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, fasst Gregor Berghausen zusammen. „Nur wenn die Politik entschlossen handelt, können Unternehmen wieder investieren, Arbeitsplätze sichern und Wachstum schaffen.“
Den Konjunkturbericht finden Sie auf der Homepage der IHK Düsseldorf unter ⁣IHK-Konjunkturbericht - Herbst 2025 - IHK Düsseldorf