IHK-Medieninformation
Niederbayerns Händler rechnen mit bescheidenem Weihnachtsgeschäft
IHK-Medieninformation: Handelsausschuss der IHK verdeutlicht schlechte Stimmung in der Branche (13.12.2022)
„Inflation und hohe Energiepreise drücken auf das Konsumklima und werden den niederbayerischen Handelsbetrieben ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft bescheren. Sehr viel größere Sorgen bereiten den Unternehmen aber die Aussichten auf die weitere Entwicklung über den Jahreswechsel hinaus“ – mit diesen Worten fasst Petra Steinberger, die Vorsitzende des Fachausschusses Handel der IHK Niederbayern, die Stimmung in ihrer Branche zusammen. In einer virtuellen Ausschusssitzung haben sich Branchenvertreter aus ganz Niederbayern ausgetauscht und nach Lösungen gesucht.
Klaus Jaschke, Mitglied der Geschäftsführung der IHK, ordnete die Rückmeldungen der Betriebe in die Ergebnisse der Konjunkturbeobachtung der IHK ein. „Der Einzelhandel meldet uns die schwächste Geschäftslage aller Branchen und bei den Geschäftserwartungen haben wir ein historisches Tief erreicht. Die Unternehmen rechnen mit sehr kritischen Jahren.“
Diese Negativ-Entwicklung hängt an mehr Faktoren als der Energiekrise, das wurde in der Diskussion im Ausschuss deutlich: Bürokratiebelastung, Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme und gestörte Warenflüsse belasten den Handel zusätzlich. Trotzdem sind die hohen Energiepreise ein schwerwiegendes Problem auch für die Händler, beispielsweise im Lebensmittelhandel: Kühlung und Klimatisierung können mit steigenden Strompreisen zu einer Kostenfalle werden, die die Betriebe in existenzielle Probleme stürzt. Die Einsparpotenziale seien weitestgehend ausgeschöpft, berichteten die Händler, neue Wege seien gefragt.
IHK-Berater Martin Nätscher verwies daher in der Sitzung auf das Service- und Beratungsangebot der IHK: Das biete von der Fördermittelberatung zur Anschaffung von moderner, energiesparender Klima- oder Beleuchtungstechnik bis hin zum Kompetenzaufbau bei den eigenen Mitarbeitern durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen der IHK-Akademie alle Werkzeuge zum Energiesparen an. Denn, auch das stellte Nätscher klar: „Die günstigste Energie ist die, die man nicht verbraucht. Das Energiepreisniveau wird auf mittlere Sicht sehr hoch bleiben.“ Die IHK bringe sich daher weiterhin mit politischer Arbeit ein, um spürbare Entlastungen für die Betriebe in der Energiekrise zu erreichen, betonte Jaschke – auch und gerade im Handel.