IHK-Medieninformation

Straubinger Wirtschaft fordert Lösungen von der Politik

Die Zeiten für die niederbayerischen Unternehmen sind turbulent und die drängendsten Themen bleiben weiter bestehen: Bürokratie, Personalmangel, Energie. Aber auch der digitale Euro und das Thema Sicherheit beschäftigte das IHK-Gremium Straubing.
Gremium Straubing (1)
Bei der Sitzung am IHK-Standort Straubing tauschten sich die Unternehmer der Region dazu aus. Betroffen von den zahlreichen betrieblichen Einschränkungen und massiven Herausforderungen sind alle Branchen und alle Betriebsgrößen. Eine der Hauptursachen für die angespannte Situation sehen die Teilnehmer in den politischen Rahmenbedingungen. Gremiumsvorsitzender Christoph Kämpf begrüßte den Bundestagsabgeordneten Alois Rainer, der sich den Fragen der Unternehmer stellte. „Wir wollen der Politik nicht nur die Forderungen und die Kritik der Unternehmer vermitteln, sondern nach gemeinsamen Lösungen suchen“, betonte Kämpf.
Trotz hoher Arbeitsbelastung hatten sich so viele Gremiumsmitglieder wie noch nie Zeit genommen, um aus ihren Betrieben zu berichten, klare Forderungen an die Politik stellen und mit Alois Rainer zu diskutieren. Einige schilderten konkrete Beispiele aus ihrem Unternehmensalltag zur lähmenden Bürokratie und nannten die hohen Hürden beim Brandschutz oder bei der Beschäftigung von Fachkräften aus dem Ausland als starke Hemmnisse. Von sinkender Konsumlaune mit massiven Einbrüchen sowie fehlenden Mitarbeitern an allen Stellen berichteten nahezu alle Unternehmer. Zähe langfristige Genehmigungsverfahren für neue Projekte oder die Überreglementierung würden ebenfalls einen Beitrag zur großen Unzufriedenheit leisten. Die Politik in Berlin sei gefordert, einen intensiven Blick auf die Unternehmen vor Ort zu werfen. „Wenn sich nichts ändert, müssen wir mit massiven Wettbewerbsnachteilen für den Standort rechnen und viele werden zumachen oder gehen“, sagte ein Gremiumsmitglied.
Alois Rainer zeigte großes Verständnis für die Sorgen und Forderungen der Betriebe und bestätigte den Eindruck der Wirtschaft, dass schnelle Lösungen notwendig sind. Er versprach, die lange Themenliste mit nach Berlin zu nehmen. Er wolle sich im Bundestag weiter intensiv um den wichtigen Bürokratieabbau und das Thema Fachkräftemangel bemühen. Die Hoffnungen der Gastronomie auf die Rückkehr der reduzierten Mehrwertsteuer musste der Politiker jedoch zerstreuen, hier seien alle Versuche gescheitert. Zum fehlenden Nachwuchs beim Personal und den steigenden Anforderungen seitens der jungen Generationen stellte Alois Rainer fest: „Mit immer weniger Arbeit den Wohlstand aufrecht zu erhalten – das wird jedenfalls nicht funktionieren.“
Die IHK-Hauptgeschäftsführung um Alexander Schreiner sicherte den Unternehmern vollumfängliche Unterstützung zu, mit den zahlreichen IHK-Service- und Beratungsleistungen jederzeit zur Seite zu stehen.
„Wir sind Unternehmer und wollen unternehmen. Dafür brauchen wir aber endlich verlässliche Rahmenbedingungen von der Politik. Nur dann ist es uns auch möglich, weiter viel Positives zur niederbayerischen Wirtschaft beizutragen“, gab Gremiumsvorsitzender Christoph Kämpf dem Bundestagsabgeordneten Alois Rainer mit auf den Weg nach Berlin.