IHKplus 08/2022

Türöffner in die Wirtschaftswelt

Die IHK Köln unterstützt den Existenzgründerpreis Rhein-Erft. Der Wettbewerb bietet Start-ups die Chance, ein Netzwerk aufzubauen und öffentlich sichtbar zu werden. Für die Gründerinnen von „JuniorJob“ war der Gewinn der Startschuss für den Erfolg.
Text: Katharina Hamacher
An die Aufregung vor dem Pitch können sich Bersa Shazimani und Celina Goette ebenso gut erinnern wie an das positive  Feedback danach: Nachdem die jungen Gründerinnen mit ihrem Start-up „JuniorJob“ im vorigen Jahr den ersten Platz beim Existenzgründerpreis Rhein-Erft erreicht haben, seien etliche Unternehmerinnen und Unternehmer auf sie zugekommen und haben ihnen ihre Visitenkarte überreicht. Viele davon zählen heute zur Kundschaft der beiden 19-Jährigen, die sich mitten im Abitur mit einer erfolgsversprechenden Geschäftsidee selbstständig gemacht haben: Die Frechenerinnen haben eine App entwickelt, über die Schülerinnen und Schüler Nebenjobs und Praktika finden können.

Idee aus der Not heraus

Die Idee dazu ist aus der eigenen Not heraus entstanden: „Wir haben lange vergeblich nach passenden Nebenjobs gesucht und uns oft geärgert, dass es einfach keine Plattform für Schülerinnen und Schüler gibt, die gebündelt Jobs und Praktika anzeigt“, sagt Celina Goette. „Viele Unternehmen haben wiederum große Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen und so potenzielle künftige Azubis zu finden – in Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Thema“, fügt Bersa Shazimani hinzu.
Viele wüssten beispielsweise gar nicht, dass Jugendliche ab 15 Jahren unter gewissen Voraussetzungen 35 Stunden die Woche arbeiten dürfen. „Unsere App bringt beide Seiten zusammen. Für Unternehmen bedeutet das zudem weniger Streuverluste, da wir die Zielgruppe gezielt über TikTok erreichen.“

Eine Million Zugriffe pro Monat

Über das Videoportal verzeichnet „JuniorJob“ nach eigenen Angaben 10.000 Teilnehmerinnen und Follower und erzielt monatlich rund eine Million Zugriffe. Aktuell bieten mehr als 120 Unternehmen aus verschiedenen Branchen offene Stellen über die App an. Seit dem Launch im April gab es bereits über 4.000 Vermittlungen. Rückblickend betrachten die Gründerinnen ihren Erfolg beim Existenzgründerpreis Rhein-Erft als wichtigen Türöffner: „Neben dem Preisgeld hat uns besonders der erste Pitch vor Publikum sehr geholfen“, erinnert sich Bersa Shazimani. „Allein das Netzwerk, das sich bei solchen Veranstaltungen aufbauen lässt, ist unbezahlbar.“

Öffentliche Wirkung

Auch Gero Fürstenberg würde allen jungen Gründenden im Rhein-Erft-Kreis unbedingt raten, sich mit ihrer Geschäftsidee zu bewerben: „Man kann dabei nur gewinnen“, betont der Leiter der IHK-Geschäftsstelle Rhein-Erft. „Die Preisverleihung ist besonders für junge, regionale Unternehmen eine sehr gute Möglichkeit, sichtbar zu werden – allein durch die mediale Aufmerksamkeit, die durch die Preisverleihung entsteht.“ Zudem sieht auch er in der Teilnahme eine gute Übung für junge Talente, was Präsentation und Auftreten angeht. „Und ebenso wichtig ist die Außenwirkung: Wer mitmacht, zeigt, dass unsere Region beim Thema Existenzgründung eine Menge zu bieten hat.“
Der Existenzgründerpreis Rhein-Erft
Junge Start-ups aus der Region können sich für den mit 3.000 Euro dotierten Existenzgründerpreis bewerben. Wer mitmachen möchte, muss bis zum 30. September 2022 ein Ideenpapier einreichen. Die drei besten Bewerbungen werden zum finalen Pitch im November eingeladen, wo sie vor Publikum und der Jury ihr Geschäftskonzept vorstellen. Der Preis ist von der  Wirtschaftsförderung Rhein-Erft ins Leben gerufen worden und wird von etlichen regionalen Unternehmen und Institutionen unterstützt, unter anderem auch von der IHK Köln. Schirmherr ist der NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart.
www.wfg-rhein-erft.de

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