Darauf kommt es vor Ort an!

Für die drei Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Erft sowie die kreisfreien Städte Köln und Leverkusen hat unsere Vollversammlung noch einmal eigene, lokalspezifische Forderungen formuliert.

Köln: Entscheidungsstau auflösen!

„Köln darf nicht einen Tag länger hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben“, sagt Louise Farina, die in 9. Generation das Parfum-Unternehmen Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz GmbH mitleitet. Denn die Stadt leidet unter einem Entscheidungsstau, der die Wirtschaft lähmt. „Wer auch immer Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister wird, darf der Stadt nicht weiter beim Abstieg zusehen.“ Bestes Beispiel für Farina ist der Neumarkt. „Dort erleben wir jeden Tag den Verfall im Herzen unserer Stadt. Verantwortung zu übernehmen heißt, Probleme selbstbewusst anzupacken und nicht darauf zu hoffen, dass sie sich von allein lösen.“

Leverkusen: Industriestandort sichern

„Leverkusen steht wie kaum eine andere Stadt für Wohlstand durch Industrie – und zwar seit Generationen“, sagt Hans Richter von der Firma Currenta. Als Leiter des Chemparks Leverkusen gestaltet er die Transformation der chemischen Industrie an führender Stelle aktiv mit, Currenta investiert in nachhaltige Technologien und Infrastruktur. Ein Bekenntnis in den Standort NRW: „Damit wir auch in Zukunft Wachstum und Neuansiedlungen sehen, braucht es jetzt auch richtungsweisende politische Weichenstellungen. Ich denke da vor allem an Entlastungen bei den nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten und einen Booster im Bereich Infrastruktur. Damit unsere Standorte weiterhin an 365 Tagen im Jahr zu jeder Uhrzeit erreichbar bleiben, müssen Straßen und Brücken, Schiene und Schiffsverkehr zeitgemäß und intakt sein.“

Oberberg: Industriellen Mittelstand im ländlichen Raum stärken

Sven Gebhard ist Oberberger durch und durch. Der Geschäftsführende Gesellschafter der GC-heat Gebhard GmbH & Co. KG sagt: „Der Oberbergische Kreis ist ein attraktiver Standort – und wir müssen alles dafür tun, dass er es auch bleibt!“ 40 Prozent der Jobs zwischen Radevormwald und Morsbach hängen am produzierenden Gewerbe, überwiegend in mittelständischen und oft inhabergeführten Betrieben. „Verantwortung für Oberberg heißt auch Verantwortung für unsere Wirtschaft. Deshalb brauchen wir eine Kommunalpolitik, die sich für diese Arbeitsplätze stark macht, die für sichere und bezahlbare Energie kämpft, die Mobilität für Menschen UND Güter möglich macht.“

Rhein-Erft-Kreis: Zukunft des Rheinischen Reviers realistisch gestalten

„Es ist die letzte Chance, dass der Strukturwandel im Rhein-Erft-Kreis wirklich gelingt“, macht Ralf Müller, Geschäftsführer der Yncoris GmbH & Co. KG aus Hürth, die Bedeutung der Wahl klar. Raus aus der Kohle heißt rein in die Transformation – und zwar ganz praxisnah: „Es braucht die Entwicklung von neuen Industrieflächen, wirtschaftsnaher Infrastruktur und konkrete Ansiedlungserfolge.“ Strukturwandel heißt machen, nicht weiter abwarten und zusehen, sagt Müller. „Das Rheinische Revier ist eine Mammut-Aufgabe. Aber unsere Region ist stark genug, um diese Aufgabe zu meistern.“

Rhein-Berg: Innenstädte attraktiv halten

Kim Bauer, Geschäftsführerin der Netempire Software GmbH, warnt davor, dass die Innenstädte im Rheinisch-Bergischen Kreis links liegen gelassen werden: „Die Kommunen müssen ihre Innenstädte gemeinsam mit den Unternehmen und der IHK zukunftsfest gestalten.“ Außerdem brauchen die Menschen eine zuverlässige Anbindung zwischen Wohn- und Arbeitsort, aktuell ist das Verkehrsnetz im Kreis überlastet. Und: „Wir brauchen Flächen, um zu wachsen. Egal ob Bürgermeisterin oder Bürgermeister, egal ob Landrätin oder Landrat: Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es dem Kreis gut. Daran müssen wir arbeiten!“

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