Präsidentengalerie
Galerie aller Präsidenten der IHK Koblenz
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen unterzeichnete am 14. Juli 1833 eine Kabinettsorder, in der er bestimmte, dass in Koblenz eine Handelskammer einzusetzen sei. Der Erlass wurde am 10. September veröffentlicht und damit wirksam. 1834 wurde am Pflingstdienstag als einem “seit jeher von Handel und Gewerbe besonders geachteten Tage” die Kammer in Anwesenheit eines königlichen Kommissarius feierlich installiert. Dies war die Geburtsstunde der Industrie- und Handelskammer zu Koblenz, wie sie seit 1924 heißt.
Von 1834 bis heute hatten folgende 27 Präsidenten und 1 Präsidentin das Amt inne:
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Präsidenten
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Amtszeit
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Karl Anton Tesche
Der erste Präsident der IHK Koblenz war ein Zugereister, Protestant in einer katholischen Region und innovativer Kopf. Karl Tesche, der sich auch „Teché“ schrieb, kam 1805 aus Köln nach Koblenz. Dort war er im Tabakwarenhandel tätig, hier handelte er mit Wein. Über seine Ehefrau erlangte er die Teilhaberschaft an der Lederfabrik Crépu in Malmedy, an der auch Johann Friedrich Deinhard beteiligt war. > Weiter
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1834 – 1847
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Bernhard Sehmer
Der Kaufmann Georg Bernhard Sehmer handelte in Koblenz mit „Farben und Materialien“. 1817 erwarb der Protestant gemeinsam mit dem Kaufmann, Beigeordneten und Präsidenten des Handelsgerichts Philipp Pfender das Dreikönigenhaus in Koblenz. > Weiter
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1848 – 1850
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Johann Heinrich Kehrmann
Der dritte Präsident Kehrmann war Gründungsmitglied der Handelskammer. Als Unternehmer war er im „Speditions- und Commissionshandel“ tätig. Während sein Bruder Johann Abraham den Weinhandel führte, den ihr Vater ca. 1776 in Koblenz gegründet hatte, war Johann Heinrich Kehrmann bis 1842 zudem Agent des Handelshauses Oswald. > Weiter
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1851 – 1856
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Josef Pachten
Nur eine kurze Zeit lang war der Weinhändler und Kaufmann Josef Pachten Präsident der Handelskammer. Er war auch Handelsrichter und Mitglied des Stadtrates. Seit 1822 gehörte er der Casino-Gesellschaft an. Seine Frau Albertine stammte aus der Weinhändlerfamilie Deinhard. > Weiter
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1857 – 1858
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Johann Abraham Kehrmann
Der Bruder von Johann Heinrich Kehrmann (s. d.) stand der Handelskammer drei Jahre als Präsident vor. Er war Weinhändler und Stadtverordneter. Seit 1811 war er Mitglied der Casino-Gesellschaft. Lange Jahre wirkte er als Richter am Handelsgericht und war von 1836 bis 1850 dessen Vorsitzender. Ausgezeichnet wurde er mit dem Kommerzienratstitel. > Weiter
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1859 – 1862
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Benjamin Meyer
Seit 1856 war Benjamin Meyer als Kaufmann Mitglied der Handelskammer. Zudem wirkte er als Stadtrat und von 1854 bis 1860 als Beigeordneter der Stadt Koblenz. Seit 1830 war der Protestant Mitglied der Casino-Gesellschaft. > Weiter
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1863 – 1865
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Friedrich Bohn
Bohns Vater war Buchhändler in Lübeck, stammte aber aus Hamburg. Wann und warum Bohn nach Koblenz kam, ist unbekannt. 1840 wird er als „Drogerist“ genannt, später als „Geschäftsführer“. 1854 wurde er Prokurist und 1856 neben Carl Krieger Teilhaber bei „Friedrich Jobst u. Comp.“. > Weiter
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1866 – 1870
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Georg Rudolph Sehmer
Sehmer war mit seinem Bruder Ferdinand Inhaber der Materialwaren- und Weinhandlung „Sehmer u. Comp.“. Das Unternehmen firmierte später als „Bankhaus, Spedition, Colonial- und Farbwarenhandlung“. Er nahm die Fabrikation von Nesselstoffen hinzu. Sehmer galt „in kaufmännischen Kreisen wegen seiner gediegenen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen als Autorität“.
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1871 – 1884
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Friedrich Albert Carl Spaether
Spaeters Vater war Webermeister und Obermeister der Innung in seiner Heimat. Nach dem Schulbesuch begann Carl Spaeter eine Lehre in einer Weimarer Kolonial-, Glas- und Porzellanwarenhandlung. Er besuchte die Handelsschule und wurde „Kommis“ bei einem Unternehmen in Erfurt. Von dort aus wechselte er 1856 in das Koblenzer Handelshaus Ludwig Wirth, dessen Leitung er zeitgleich übernahm und dessen Teilhaber er nach dem Tod des Gründers wurde. > Weiter
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1884 – 1902
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Julius Wegeler
Wegeler entstammte einer Koblenzer Ärztefamilie. 1851 trat er eine Lehre im Weinhandelshaus von Johann Abraham Kehrmann an, der einige Jahre später Präsident der Handelskammer wurde (s. dort). Nach Militärdienst und Tätigkeiten bei Kölner und Pariser Handelshäusern trat er 1857 in das Unternehmen Deinhard ein. 1861 heiratete er die Enkelin des Firmengründers, Emma Deinhard.
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1903 – 1904
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Carl Meyer
1883 erwarb der Bergwerksbesitzer Victor Friedrich Meyer aus Limburg mit seinen beiden Söhnen Fritz und Carl den seit 1862 existierenden Rhenser Mineralbrunnen. Das Unternehmen gründete als erstes deutsches Brunnenunternehmen eine Niederlassung in New York. 1904 spendierte die Firma den Kolonialtruppen, die den Aufstand der Herero im heutigen Namibia niedergeschlagen hatten, 50.000 Flaschen Brunnenwasser. > Weiter
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1904 – 1917
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Carl Spaeter
Der Sohn des Geheimen Kommerzienrats Carl Friedrich Spaeter (1835 – 1909) war schon viel herumgekommen, als er 1886 in die väterliche Eisengroßhandlung in Koblenz eintrat. Er hatte hier und in Süddeutschland Schulen besucht, bei einer Bank eine Lehre absolviert, in London und Lüttich gearbeitet sowie eine Nordamerika-Reise unternommen.
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1917 – 1923
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Ferdinand Russel
Der Teilhaber des Unternehmens Deinhard stammte ursprünglich aus Bremen, wo der Vater an einem Dampfschifffahrtsunternehmen beteiligt war. Ferdinand Russell heiratete die Nichte von Julius Wegeler (s. o.) und diente zunächst als Berufsoffizier. Vor dem Ersten Weltkrieg erlangte er die Teilhaberschaft an dem Koblenzer Wein- und Sektunternehmen. > Weiter
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1924 – 1929
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Anton “Tono” Kaumanns
Der Großvater gründete 1833 in Ehrenbreitstein eine Ledergerberei namens „F. H. Kaumanns Lederwerk“. Diese leitete Tono Kaumanns als Nachfolger seines Vaters Franz. > Weiter
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1929 – 1931
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Fritz Christian Meyer
Nach dem Studium der Chemie und der Volkswirtschaft an der RWTH Aachen und an der TH Berlin-Charlottenburg absolvierte Meyer eine Lehre bei einer Bank und bei einem produzierenden Unternehmen. Anschließend ging er nach Amerika, wo er bei Chas. von der Bruck, Mineralwasserimporthaus, New York, tätig war. 1908 trat er in das Unternehmen seines Vaters Fritz und seines Onkels Carl Meyer, der Rhenser Mineralbrunnen Fritz Meyer & Co. AG, ein. > Weiter
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1931 - 1933 |
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Wilhelm Ocklenburg
Zur Geschichte der Industrie- und Handelskammern gehört auch deren Wirken im NS-Staat. 1933 trat der bisherige Präsident Fritz Meyer zurück. In die Vollversammlung rückten überzeugte Nationalsozialisten ein, u. a. Wilhelm Ocklenburg, der seit 1930 kaufmännischer Direktor der Fa. Westen & Co., Westerwälder Tongruben in Wirges, Sitz Koblenz, war. > Weiter
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1933 – 1942
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Dr. Erich Adolph Faust
Nach dem Abschluss des Gymnasiums in seiner Heimatstadt studierte Faust ab dem Wintersemester 1911/12 in Basel Geschichte und Philosophie, in Göttingen Chemie und an der Bergakademie Clausthal Eisenhüttenkunde. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig zum Militär, in dem er es bis zum Leutnant brachte. 1916 geriet er in französische Kriegsgefangenschaft. > Weiter
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1943 – 1945
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Dr. Friedrich “Fritz” Ludwig
Der studierte Jurist Dr. Fritz Ludwig war nach dem Assessorexamen 1912 sieben Jahre als Richter tätig, bevor er 1919 ins Familienunternehmen Thonwerke Ludwig KG Reil an der Mosel eintrat. Seitdem war er dort mit seinen beiden Brüdern leitend tätig. Das Unternehmen wuchs zu einem der führenden Hersteller von feuerfesten Ofenauskleidungen für Gießereien heran. > Weiter
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1945 – 1949
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Fritz Christian Meyer
Nach dem Studium der Chemie und der Volkswirtschaft an der RWTH Aachen und an der TH Berlin-Charlottenburg absolvierte Meyer eine Lehre bei einer Bank und bei einem produzierenden Unternehmen. Anschließend ging er nach Amerika, wo er bei Chas. von der Bruck, Mineralwasserimporthaus, New York, tätig war. 1908 trat er in das Unternehmen seines Vaters Fritz und seines Onkels Carl Meyer, der Rhenser Mineralbrunnen Fritz Meyer & Co. AG, ein. > Weiter
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1949 – 1954
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Dr. Hermann Schultheis
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften promovierte Hermann Schultheis 1929 an der Universität zu Köln. Anschließend trat er in das 1857 gegründete Familienunternehmen Schultheis-Brauerei H. Schultheis & Söhne, Weißenthurm, ein, dass er gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm Schultheis leitete. Dieser war bereits 1933 in die NSDAP eingetreten, Hermann Schultheis folgte 1940. > Weiter
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1955 – 1960
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Dr. jur. utr. Gustav Adolf Barth
Barth studierte in Würzburg Rechtswissenschaften. Als Waise litt er in der Inflationszeit unter dem Verlust des elterlichen Vermögens und war auf öffentliche Unterstützung angewiesen. 1923 verhaftete ihn die französische Militärpolizei wegen Organisation einer Protestveranstaltung gegen die „anrückenden Separatisten“. Nach dem Verhör flüchtete er. Aufgrund von Verurteilungen der französischen Militärgerichtsbarkeit konnte er nicht in die Pfalz zurückkehren. > Weiter
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1960 – 1965
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Dr. Hermann Schultheis
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften promovierte Hermann Schultheis 1929 an der Universität zu Köln. Anschließend trat er in das 1857 gegründete Familienunternehmen Schultheis-Brauerei H. Schultheis & Söhne, Weißenthurm, ein, dass er gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm Schultheis leitete. Dieser war bereits 1933 in die NSDAP eingetreten, Hermann Schultheis folgte 1940. > Weiter
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1965 – 1966
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Dr.-Ing. Fritz Meyer
Der Getränkefabrikant Dr. Fritz Meyer war Alleinvorstand des Familienunternehmens Die blauen Quellen Fritz Meyer & Co. Zudem war er Geschäftsführer der Trinks GmbH in Goslar und der Heinatz-Getränke GmbH in Berlin. Bevor ihn die Vollversammlung der IHK Koblenz zum Präsidenten wählte, setzte sich Meyer besonders für die Förderung und Entwicklung der betrieblichen Ausbildung ein. > Weiter
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1966 – 1974
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Hans Anton „Hanno“ Ludwig
Der Sohn von Dr. Fritz Ludwig, Präsident von 1945 bis 1949 (s. dort) war, wie sein Vater, geschäftsführender Gesellschafter der 1850 gegründeten Thonwerke Ludwig GmbH & Co. KG und der Dr. Ludwig GmbH in Koblenz. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Klöckner & Co. AG, Duisburg (seit 1984), und der Königsbacher Brauerei AG, Koblenz. > Weiter
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1974 – 1988
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Hubert Scherer
Nach Schulbesuch in Limburg, Lehre bei der Bosch GmbH in Stuttgart und Studium mit dem Abschluss Diplom-Wirtschaftsingenieur in München stieg Scherer in das Unternehmen seines Vaters, 1928 in Limburg gegründet, ein. Die Philipp Scherer GmbH & Co. handelte en gros mit Bosch-Kraftfahrzeug-Ausrüstung und unterhielt eine Einbau- und Instandsetzungswerkstatt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Koblenz.
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1988 – 1999
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Heinz–Michael Schmitz
Nach dem Abitur an der Deutschen Schule in Den Haag schlossen sich für Heinz-Michael Schmitz Ausbildungsaufenthalte in Logistik-Unternehmen in Rotterdam, London, Amsterdam und Bremen an. 1965 trat er in das Unternehmen F. J. Meyer GmbH Internationale Spedition, Koblenz, ein und leitete es als Geschäftsführer bis 2002. > Weiter
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1999 – 2006
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Manfred Sattler
1983 gründete Manfred Sattler das Software-Unternehmen SHD in Andernach. Bis 2014 war der ausgebildete Kaufmann, der 1972 als Programmierer seine Laufbahn startete, geschäftsführender Gesellschafter der SHD Holding GmbH und von zwei Tochterunternehmen. Sattler baute SHD zum Spezialanbieter in Warenwirtschaftssystemen, besonders für den Möbelhandel, aus. > Weiter
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2006 – 2017
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Susanne Szczesny-Oßing
Nach dem Abitur begann Susanne Szczesny-Oßing eine Ausbildung 1984 als Industriekauffrau im Familienunternehmen EWM in Mündersbach, das ihr Großvater 1957 gegründet hatte, und studierte im dualen Studium Betriebswirtschaft. Im Anschluss studierte sie nebenberuflich Marketingkommunikation mit Abschluss zur Kommunikationswirtin. > Weiter
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seit 2017
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Wir danken der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv (RWWA) zu Köln für die freundliche Unterstützung bei der Recherche.