Präsidentengalerie
Fritz Christian Meyer (1931 - 1933, 1949 - 1954)
Geb. 20. Dezember 1883 in Bad Ems, gest. 6. Juni 1955
Nach dem Studium der Chemie und der Volkswirtschaft an der RWTH Aachen und an der TH Berlin-Charlottenburg absolvierte Meyer eine Lehre bei einer Bank und bei einem produzierenden Unternehmen. Anschließend ging er nach Amerika, wo er bei Chas. von der Bruck, Mineralwasserimporthaus, New York, tätig war. 1908 trat er in das Unternehmen seines Vaters Fritz und seines Onkels Carl Meyer, der Rhenser Mineralbrunnen Fritz Meyer & Co. AG, ein.
Er nahm als Reserveoffizier am Ersten Weltkrieg teil. 1922 wurde er im Familienunternehmen Vorstandsmitglied, ebenso wie bei der Brunnenvertriebs-AG, Berlin, und der Neuen Selterser Mineralquelle AG, Stockhausen an der Lahn. Auch bei dem US-amerikanischen Unternehmen von der Bruck war er Mitglied des Direktoriums. In Rhens war er von 1908 bis 1924 Mitglied des Gemeinderats. Ehrenamtlich betätigte er sich als Arbeitsrichter. In Koblenz war er Mitglied der Casino-Gesellschaft. Er engagierte sich als Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes für Handel und Industrie e. V., Koblenz (1928-1933), und des Fachverbandes Deutscher Brunnenbesitzer e.V. Berlin (1926-1933). Im Deutschen Bäderverband war er 1923 bis 1933 Vorstandsmitglied.
Meyer wurde 1925 in die Vollversammlung gewählt, die ihn 1931, wie schon seinen Onkel Carl (s. dort), zum Präsidenten wählte. 1933 wurde er nach der „Gleichschaltung“ aus dem Amt gedrängt. Meyer, der nicht Mitglied der NSDAP war, wurde in der NS-Zeit einmal verhaftet, die genauen Umstände sind unbekannt. Auch alle anderen Ämter verlor er. Nach dem Krieg kam er wieder im Dezember 1949 ins Präsidentenamt, was er Ende 1954 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Im Arbeitgeberverband Getränkeindustrie engagierte er sich ab 1948 als Vorsitzender. Wegen seiner Verdienste um die rheinische Wirtschaft und für die Allgemeinheit verlieh ihm der Bundespräsident 1953 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, was ihm Ministerpräsident Peter Altmeier am 20. Dezember 1953 anlässlich seines 70. Geburtstages überreichte.