IHK-Medieninformation

Lauter und deutlicher Auftreten in der Energiekrise

IHK-Medieninformation: IHK-Vollversammlung stellt Weichen für 2023 – Beiträge bleiben stabil (30.11.2022)
Energiekrise, Fachkräftemangel, Bürokratiebelastung – die regionale Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Wie sich die Industrie- und Handelskammer hier einbringen kann und welche Lösungsansätze sie verfolgen soll, das haben die niederbayerischen Unternehmer selbst festgelegt, bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung vergangene Woche in Passau.

10-Punkte-Papier zur Energiekrise

Mit breiter Mehrheit wurde von der Vollversammlung ein 10-Punkte-Papier zur Energiekrise verabschiedet, mit klaren Forderungen und konkreten Maßnahmen, die aus Sicht der Betriebe in der Energiekrise jetzt umgesetzt werden müssen. Alle Möglichkeiten der Energieerzeugung nutzen und weiter ausbauen, die notwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigen und vereinfachen, unbürokratische Soforthilfen für die Betriebe ohne komplizierte Auflagen oder mehr staatliche Förderung für den weiterhin schleppenden Netzausbau auf den Weg bringen – das sind nur einige der in dem Papier hinterlegten Forderungen. „Auf Basis dieser Positionen werden wir noch lauter auftreten und die Folgen der verfehlten Energiepolitik der letzten Jahre noch deutlicher darstellen“, betont Thomas Leebmann, der Präsident der IHK Niederbayern. Angekündigt wurde in der Sitzung daher auch der Start einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne zur Energiekrise, in die die Unternehmen selbst eingebunden werden sollen.

Beiträge bleiben stabil

Ein ebenso wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des „Unternehmerparlaments“: die Finanzen der IHK. „Die gewählten Unternehmensvertreter in der Vollversammlung haben aus gutem Grund das Haushaltsrecht und beschließen daher, wie die finanziellen Mittel der IHK eingesetzt werden sollen“, erklärt Leebmann. Im Jahr 2023 legt demnach die IHK ihre Schwerpunkte auf die politische Arbeit, den Einsatz für die berufliche Bildung sowie auf Beratung und Service für die Betriebe. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner erläutert, was das konkret bedeutet: „Die IHK wird sich im Zuge der Landtagswahl positionieren und in den Wahlkampf einschalten, eine bundesweite Kampagne zur Gewinnung von Auszubildenden in die Region bringen sowie die begonnene Neuausrichtung der Beratungs- und Serviceleistungen hin zu einem gesamtheitlichen Ansatz konsequent weiterführen.“ Klaus Jaschke, Mitglied der Geschäftsführung der IHK, konnte dazu in der Vollversammlung von einem stabilen Haushalt der IHK berichten: Trotz neuer Projekte und Initiativen sei weder 2023 noch in den Folgejahren eine Erhöhung der Beiträge geplant. „Gerade in der Krise wollen wir für die Unternehmen eine Konstante sein“, bekräftigte Jaschke.

Vortrag über Change und Führung

Im Vortragsteil kam als Gast der Sitzung Oliver Sowa zu Wort, der Geschäftsführer der Beutlhauser Gruppe mit Sitz in Passau. Er sprach über Change und Führung, und wie er beides in seinem Unternehmen umsetzt. Mit viel Offenheit gab er Einblicke in den Transformationsprozess, den sein Unternehmen eingeleitet hat und weiter durchläuft. Zwei seiner Grundthesen dabei: „Die Entscheidungskompetenz muss zur Sachkompetenz“, also weg von der Unternehmensführung und hin zum Mitarbeiter, der eng am eigenen Thema dran ist. Denn: „Menschen sind Freiheitswesen, die wissen, was sinnvoll ist und was nicht.“ Aus dieser Freiheit entstehen Motivation und letztlich bessere Ergebnisse für das Unternehmen, so Sowa.
Am Rande der Sitzung wurde zudem Martin Frank, der langjährige stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK, von den Vollversammlungsmitgliedern verabschiedet. Nach einer 33-jährigen Tätigkeit in der IHK tritt Frank Ende des Jahres in den Ruhestand. Neben Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner komplettieren dann ab 1. Januar Klaus Jaschke und Thomas Graupe die Geschäftsführung der IHK.