Berufliche Bildung

"Bündelung von Kompetenzen"

Im Januar 2021 wird das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) seine Arbeit aufnehmen. Was sich genau dahinter verbirgt, erklärt Arbeitsstaatssekretär Dr. Thilo Rohlfs vom schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium im Interview.
Welche Aufgaben wird das SHIBB übernehmen?
Thilo Rohlfs: Es geht darum, die Zuständigkeiten für die berufliche Bildung, die sich seit Jahren auf mehrere Ministerien verteilen, in der Landesverwaltung zu bündeln. Übergeordnetes Ziel ist - vor allem im Lichte des Fachkräftemangels - eine bessere Verzahnung von beruflicher Ausbildung und Arbeitswelt. Oder anders gesagt: Wir wollen mehr junge Menschen in die duale Ausbildung bringen, ihre Berufsmöglichkeiten verbessern - und damit auch deutlich machen, dass eine duale Ausbildung eine gute Alternative zum Studium sein kann.
Wie wird die neue Organisationsstruktur für die berufliche Bildung aussehen?
Rohlfs: Wir werden das SHIBB als eigenständiges Landesamt an das Wirtschaftsministerium andocken. Neben den Zuständigkeiten für die betriebliche Berufsausbildung und den Übergang von der Schule in den Beruf wird auch die Aufsicht über die beruflichen Schulen inklusive des "Landesseminars Berufliche Bildung" für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Berufsschullehrkräfte auf das neue Institut übergehen. Zudem werden die staatlichen Zuständigkeiten für die berufliche Ausbildung in den sogenannten nichtakademischen Gesundheits- und Pflegeberufen und die Aufsicht über die sogenannten grünen Berufe der Landwirtschaft auf das SHIBB übertragen. Durch die Verzahnung von Verantwortlichkeiten aus mehreren Ressorts und die Bildung eines beratenden Kuratoriums aus Sozialpartnern, Schulträgern und Ministerien wird eine Verantwortungsgemeinschaft für die berufliche Bildung entstehen, die die Zukunftsfragen der beruflichen Bildung gemeinsam lösen wird.
2021 fällt der Startschuss für das SHIBB. Welche Schritte wurden bereits unternommen - und welche stehen noch auf der Agenda?
Rohlfs: Wir haben zusammen mit den betroffenen Ministerien unter Beteiligung der Partner im Beirat, der Schulleitungen und der Personalräte eine Organisationsstruktur entwickelt und die rechtlich erforderlichen Schritte geklärt. Derzeit regeln wir die Details der inneren Struktur des SHIBB und bereiten die nötigen Gesetzgebungsverfahren vor. Anschließend werden wir uns der konkreten Verzahnung der Aufgaben widmen, um am 1. Januar 2021 mit einer gestärkten Organisation an den Start zu gehen.
Wo liegen die Vorteile des Instituts?
Rohlfs: In der Bündelung von Kompetenzen, was zu einem deutlichen Plus an Qualität und Attraktivität der dualen Berufsausbildung führt. Hierzu gehört neben der betrieblichen Ausbildung und der Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf insbesondere die Sicherung und Stärkung der berufsbildenden Schulen in allen sechs Schularten.
Interview: Julia Rojahn
Veröffentlicht am 3. Mai 2019
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