Mentoring-Programme

Individuell begleiten

Um Ausbildungsabbrüche zu reduzieren, gibt es verschiedene Mentoring-Programme, die Jugendliche bei der Suche nach einer Lehrstelle oder bei Problemen im Berufsleben unterstützen und begleiten.
"Jeder Ausbildungsabbruch ist einer zu viel, denn die Folgen für Menschen ohne Berufsabschluss sind gravierend. So haben Ungelernte schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt; sie müssen mit niedrigem Einkommen oder langfristiger Arbeitslosigkeit rechnen", sagt Peter Michael Stein. Der frühere Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg kümmert sich in der VerA-Initiative des Senior Expert Service darum, Auszubildende und Betriebe bei Problemen zu begleiten. "Auch für die Wirtschaft bedeuten frei gewordene Ausbildungsplätze, die vakant bleiben, eine Verstärkung des Fachkräftemangels - ein großes Problem angesichts des demografischen Wandels", so Stein. VerA steht für "Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen" und ist ein Angebot an alle, die in der Ausbildung auf Schwierigkeiten stoßen oder daran denken, ihre Ausbildung abzubrechen. Etwa jeder vierte Azubi löst in Deutschland seinen Lehrvertrag vorzeitig auf nur jeder zweite setzt seine Ausbildung in einem anderen Betrieb oder Beruf fort. Die Folge: Viele junge Erwachsene haben keinen Abschluss.
Berufsorientierung
Schüler vor dem Abschluss können in Schleswig-Holstein auch Unterstützung durch das Mentorenprojekt des Instituts für Talententwicklung (IfT) erhalten, das auch die nordjob-Messen ausrichtet. "Dabei stehen meist Personalverantwortliche den Jugendlichen zur Seite und beraten zur Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Zielfindung oder Bewerbung, aber auch zur Sozialkompetenz oder zur Vorbereitung auf die Ausbildung oder das Studium", sagt Sebastian Grothkopp, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK zu Lübeck. Mentor und Mentee treffen sich dabei einmal im Monat. Der Mentee erhält Hausaufgaben, die beim nächsten Treffen besprochen werden. Im Schuljahr 2016/2017 wurden etwa in Lübeck 20 Jugendliche ehrenamtlich betreut. In Bergedorf werden 15 bis 24 Jugendliche von Jobpaten bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz begleitet. Die Jobpaten sind Ehrenamtliche, die die Jugendlichen aus Stadtteil- und Gewerbeschulen in Bergedorf unterstützen. So helfen sie individuell bei Bewerbungen und geben hilfreiche Kontakte weiter. Die Unterstützung dauert bis zum Ende der Probezeit. Laut der Buhck-Stiftung setzt die Jobpatenschaft da an, wo Schüler besondere Unterstützung und Motivation über das schulische Angebot hinaus benötigen. 
Nathalie Klüver
Veröffentlicht am 4. Mai 2018