09. November 2023

Biberacher Ausbildungsunternehmen gewinnt bundesweite Auszeichnung

Das Unternehmen Lerch Genusswelten aus Biberach wurde am Montag, den 06. November im Bundeswirtschaftsministerium mit dem Preis „Ausbildungs-Ass“ 2023 in der Kategorie Industrie, Handel und Dienstleistungen ausgezeichnet. Die Experten-Jury überzeugte der Betrieb mit ihrem kreativen Ausbildungskonzept.
„Wir sind unheimlich stolz den 1. Platz beim Ausbildungs-Ass erzielt zu haben“, freut sich Julia Zwicker von Lerch Genusswelten. „Es ist unheimlich wichtig, dass wir Betriebe ausbilden, denn nur wenn wir eine gute Ausbildung anbieten, erhalten wir auch die gut qualifizierten Fachkräfte von morgen. Wer ausbildet, denkt an unsere Zukunft“, so die Preisträgerin weiter.
Bei Lerch Genusswelten treffen in Biberach Auszubildende aus aller Welt aufeinander – aus Marokko, Ungarn, Indonesien, Tadschikistan, Afghanistan, Nicaragua, Kroatien, Griechenland, Usbekistan, Madagaskar und Deutschland. Der Ausbildungsprozess ist ebenso vielfältig und umfasst neben Mentoring und Team-Events auch Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung. Um die Abbruch-Quote gering zu halten, dürfen interessierte junge Menschen im Betrieb zunächst ein Praktikum absolvieren. Die durchschnittliche Übernahmequote der Azubis nach Abschluss der Ausbildung liegt bei über 80 Prozent.
„Wir freuen uns, dass ein Unternehmen aus unserer Region diese deutschlandweite Auszeichnung gewonnen hat. Das bestätigt, was wir schon lange wissen. Wir haben eine starke Wirtschaftsregion mit starken Ausbildungsunternehmen“, sagt Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm. „Viele Ausbildungsunternehmen lassen sich immer wieder neue Konzepte einfallen, um die Qualität in der Ausbildung noch zu steigern und die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung herauszustellen. Dass nun ein Unternehmen aus dem Hotel- und Gaststättenbereich, in dem gut qualifizierte Fachkräfte dringend benötigt werden, diesen Preis gewonnen hat, freut mich besonders“, so Engstler-Karrasch weiter.
Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, würdigte die ausgezeichneten Unternehmen: „Zur Bewältigung des Fachkräftebedarfs in Deutschland sind viele Stellschrauben zu drehen, die Ausbildung aber bleibt der zentrale Hebel, um die Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Die diesjährigen Preisträger des Ausbildungs-Ass zeigen eindrucksvoll, wie junge Menschen durch moderne Ausbildungskonzepte abgeholt, in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert und fit für eine immer enger vernetzte Arbeitswelt gemacht werden können. Die Ausbildungsbetriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten damit wichtige Pilotarbeit, um die duale Ausbildung in die Zukunft zu führen und sind nicht zuletzt Aushängeschild für eine duale Ausbildung, die gleichwertig neben der akademischen steht.“
Der Fachkräftemangel infolge des demographischen Wandels zählt zu den größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen. Junge Menschen müssen für die Berufsausbildung begeistert werden. Bei der Entscheidung für eine duale Berufsausbildung ist der Generation Z dabei neben finanziellen Anreizen eine moderne Ausrichtung der Lehr- und Lernkonzepte am wichtigsten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) unter jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren, die anlässlich der Preisverleihung zum Ausbildungs-Ass in Berlin erstmals präsentiert wurde. Zugleich zeigen die Studienergebnisse, dass die Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung einerseits und der erlebten Realität durch Auszubildende andererseits gerade beim Wunsch nach einer modernen Ausrichtung der Ausbildung besonders hoch ist. Insbesondere für Unternehmen, die nicht mit einem hohen Gehalt punkten können, wird es daher immer wichtiger, moderne Lehrkonzepte zu etablieren, um bei der Gen Z zu punkten.
Der WJD-Bundesvorsitzende, Tobias Hocke (30), fühlt sich durch die Umfrageergebnisse anlässlich der Preisverleihung in der Arbeit der Wirtschaftsjunioren bestärkt: „Die Ergebnisse zeigen den enormen Wert der Best Practices innovativer Ausbildungskonzepte, die wir mit der Auszeichnung zum ‚Ausbildungs-Ass‘ prämieren“, so Hocke. „In Zeiten vieler unbesetzter Lehrstellen ist es wichtiger denn je, sich an die junge Zielgruppe anzupassen und den Ausbildungsprozess modern zu gestalten. Wir unterstützen Betriebe bei dieser Transformation und fördern mit unserem Netzwerk bundesweit kreative Ideen zur Gewinnung der Fachkräfte von morgen.“
Das „Ausbildungs-Ass“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Verliehen wird das „Ausbildungs-Ass“ von den Wirtschaftsjunioren Deutschland, gemeinsam mit der INTER Versicherungsgruppe, den Junioren des Handwerks und dem handwerk magazin. Der Preis kürt jedes Jahr die kreativsten Ausbildungskonzepte Deutschlands und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.

Hinweis: Die inhaltlichen Aussagen in den Pressemeldungen der IHK Ulm basieren auf den erarbeiteten Positionen der demokratisch legitimierten Gremien der IHK Ulm, Befragungen oder Angaben aus statistischen Auswertungen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es zu den dargestellten Aussagen innerhalb der Mitgliedsunternehmen der IHK Ulm auch abweichende Meinungen geben kann.