Freiräume für wirtschaftliche Stärke schaffen
Über 400 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Politik der Region zwischen Alb und Bodensee kamen am vergangenen Montag zum Frühjahrsempfang der Industrie- und Handelskammern Bodensee-Oberschwaben und Ulm in die Gigelberghalle in Biberach. Ehrengast und Festredner war Manuel Hagel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion im baden-württembergischen Landtag und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026.
Festredner Manuel Hagel (Mitte) mit Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm, Dr. Sönke Voss (links), Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben, Dr. Jan Stefan Roell (2. von rechts), Präsident der IHK Ulm und Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben
Dr. Jan Stefan Roell, Präsident IHK Ulm, bei der Eröffnungsrede
Manuel Hagel beim IHK-Frühjahrsempfang 2025 in Biberach
Manuel Hagel stellt sich den kritischen Fragen der beiden IHK-Präsidenten Dr. Jan Stefan Roell (links, Ulm) und Martin Buck (rechts, Bodensee-Oberschwaben)
Aufmerksame Zuhörer beim Polittalk der beiden IHK-Präsidenten und Manuel Hagel
Schlusswort von Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben
Musikalische Darbietung La Finesse
Manuel Hagel im Gespräch mit Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch und Präsident Dr. Jan Stefan Roell, beiden IHK Ulm
IHK-Präsident Dr. Jan Stefan Roell (2. von rechts) mit (von links) MdL Reimund Haser, MdL August Schuler und MdL Thomas Dörflinger
von rechts Vizepräsidenten der IHK Ulm Sonja Bayer, Christoph Schlegel, Christoph Ulrich und Friedrich Kolesch
Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der IHK Ulm, (links) im Gespräch mit den Vizepräsidenten der IHK Ulm Christoph Schlegel und Friedrich Kolesch
IHK-Frühjahrsempfang in der Gigelberghalle in Biberach/Riß
Sonja Bayer, Vizepräsidentin der IHK Ulm mit Vollversammlungsmitgliedern der IHK Ulm Elmar Reisch und Julian Utz
Dr. Sönke Voss, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben und Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben mit August Schuler, MdL
Vollversammlungsmitglied der IHK Ulm Anja Stegmann (rechts) mit Geschäftspartner Marin Capek
Rege Gespräche bei frühlingshaftem Wetter
Eis aus dem 1951er Chevrolet
Brigitte Stürner (links) und Beate Brendel
Dr. Jan Stefan Roell mit Christoph Schlegel - Präsident und Vizepräsident der IHK Ulm
Mario Brendel und Volker Munk
Die Gigelberghalle in Biberach/Riß
Zum Auftakt der Veranstaltung setzte Jan Stefan Roell, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm und des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) ein deutliches Signal:
„Die baden-württembergische Wirtschaft fordert politische Verlässlichkeit und braucht Freiräume und Vertrauen, um ihre Stärken voll entfalten zu können.“
Roell ist davon überzeugt, dass Unternehmerinnen und Unternehmer grundsätzlich positiv denken. Die Unternehmen in Baden-Württemberg seien nach wie vor von Gestaltungswillen und Optimismus getragen – doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden zunehmend Sorge bereiten.
Fünf Themen, großer Handlungsbedarf
Energiepolitik, Infrastruktur, Regulatorik und Verwaltung, Bildung und Fachkräfte sowie innere Sicherheit sind die Themen, auf die der Präsident in seiner Rede einging. Er brachte viel ehrliche Kritik hervor, machte aber immer wieder deutlich: Die Wirtschaft in Baden-Württemberg und in der Region sei motiviert und bereit mitzuziehen.
Der baden-württembergische Weg zu Energiewende müsse beispielsweise neu durchdacht werden, so der Präsident in seiner Rede. Denn aktuell sei die verfügbare, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, die die Wirtschaft braucht, für Unternehmen in energieintensiven Branchen keineswegs Realität. Das Thema Infrastruktur habe das Land außerdem lange vernachlässigt, so Roell, und nennt einen Begriff, der an dem Abend noch öfter fallen sollte: Bürokratieabbau. Komplexe Planungsverfahren und Naturschutzvorgaben würden notwendige Infrastrukturmaßnahmen blockieren; ein Problem, das man auch in der Wirtschaft kennt. Denn statt Bürokratie zu reduzieren, würden Gesetze immer mehr, Berichtspflichten umfangreicher und Regelwerke engmaschiger.
Diese Impulse griff auch Manuel Hagel, MdL, in seiner anschließenden Rede auf und ging auf die drängenden Fragen der Standortpolitik wie Wettbewerbsfähigkeit, Fachkräftemangel und auch Bildung ein. Damit Unternehmen in Baden-Württemberg auch künftig im internationalen Wettbewerb bestehen können, brauche es eine Politik, die unternehmerisches Handeln fördert. Wachstum und Innovation dürften nicht durch unnötige Anforderungen und bürokratische Hürden gebremst werden.
„Baden-Württemberg ist das Land der Macherinnen und Macher. Bei uns wird nicht lange gefackelt – bei uns wird angepackt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir raus aus der ewigen Regulierung und Angstmacherei und rein ins Ermöglichen“, forderte Hagel und führte weiter aus, dass die CDU jetzt um eine Mehrheit für eine Wirtschaftspolitik, die unternehmerisches Handeln beflügelt – mit schlanken Prozessen, schnellen Genehmigungen und einer verlässlichen Energieversorgung - werbe. Dafür kremple die CDU kräftig die Ärmel hoch. „Unsere Wirtschaft stottert – wir bringen sie jetzt wieder in Fahrt: mit einem Investitionsbooster, mit fairen Steuern und mit einer Verwaltung, die nicht bremst, sondern beschleunigt. Dafür hänge ich mich voll rein“, so Hagel.
Martin Buck, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben, dankte Hagel für die interessanten Einblicke und Sichtweisen in seine politische Arbeit und appellierte in seinem Schlusswort, sich den Herausforderungen, die durch die neuen Kommunikationsformen und Medien hervorgerufen werden, zu stellen und damit die Demokratie zu stärken. Es gelte das Problem nicht mehr nur zu benennen, sondern aktiv gegenzusteuern. Er forderte hierfür klare Spielregeln für den digitalen Raum, das Erlernen und Erlangen größtmöglicher Medienkompetenz von Kindesbeinen an und eine größeres Verantwortungsbewusstsein Aller:
„Demokratie braucht die ernsthafte Auseinandersetzung mit durchaus komplexen Themen und anderen Meinungen. Dafür braucht es das Interesse und den Willen in die Tiefe zu gehen. Nur so kommt es zum echten Diskurs. Jede Form der Ausgrenzung und auch sich selbst abzugrenzen ist der falsche Weg“, so Buck abschließend.
Hinweis: Die inhaltlichen Aussagen in den Pressemeldungen der IHK Ulm basieren auf den erarbeiteten Positionen der demokratisch legitimierten Gremien der IHK Ulm, Befragungen oder Angaben aus statistischen Auswertungen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es zu den dargestellten Aussagen innerhalb der Mitgliedsunternehmen der IHK Ulm auch abweichende Meinungen geben kann.