Berufliche Anerkennung lohnt sich

Die Anerkennung von im Ausland erworbener Berufsabschlüsse wirkt: Laut der aktuellen Fachkräftebefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) berichten ausländische Fachkräfte über zahlreiche positive Effekte nach erfolgreichem Anerkennungsverfahren – insbesondere bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, qualifikationsgerechte Beschäftigung und berufliche Weiterentwicklung. Für Unternehmen in der Region ist das ein entscheidender Hebel zur Fachkräftesicherung.
„Die Studie bestätigt, was wir in der Beratungspraxis immer wieder erleben: Eine anerkannte Berufsqualifikation eröffnet Türen – für die Fachkraft und für die Betriebe“, erklärt Ingrid Kirchner, Leiterin des Welcome Center Ulm / Oberschwaben bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm. „Gerade im Bereich der IHK-Berufe zeigt sich, wie entscheidend das Anerkennungsverfahren für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt ist.“
Die IHK Ulm unterstützt im Welcome Center Ulm / Oberschwaben Menschen mit ausländischem Berufsabschluss auf ihrem Weg zur Anerkennung. Die Beratungszahlen belegen, dass das Thema auch regional stark an Relevanz gewinnt: mit insgesamt 168 Beratungen in der IHK-Region Ulm im Jahr 2024 haben sich die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2023 mehr als verdoppelt.
Besonders bemerkenswert: Auch in nicht reglementierten Berufen, für die eine Anerkennung gesetzlich nicht zwingend notwendig ist, zeigt die Studie klare Vorteile. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, sich durch die Anerkennung bessere Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verschaffen. Arbeitgeber werten die formale Gleichstellung oft als Qualitätsnachweis, der bei Bewerbungen oder tariflicher Eingruppierung ausschlaggebend ist.
„Unsere Region ist auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Wenn wir es schaffen, Potenziale sichtbar zu machen und anzuerkennen, ist das ein Gewinn für alle Seiten“, so Kirchner. „Wir laden Unternehmen und internationale Fachkräfte ein, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen.“
Die Verfahren für IHK-Berufe werden bundesweit zentral durch die IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) in Nürnberg durchgeführt. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen regionaler Erstberatung und zentraler Verfahrensstelle ein Erfolgsmodell, das Klarheit und Verlässlichkeit schafft – für Fachkräfte wie für Unternehmen.
Die Einführung des digitalen Antragsverfahrens bei der IHK FOSA Anfang Mai 2025 leistet dabei einen wichtigen Betrag zur Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren. Anträge auf Gleichwertigkeitsfeststellung können damit weltweit in Deutsch und Englisch über das Portal „Anerkennung in Deutschland" gestellt werden.
Das Beratungsportfolio der IHK umfasst neben der Beratung zum Erstantrag auch eine Qualifizierungsberatung bei teilweiser Gleichwertigkeit, zu Fördermöglichkeiten und zum Folgeantrag sowie zu den aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen. Ansprechpartner für die Anerkennungsberatung im Bereich der IHK-Berufe ist das Welcome Center Ulm / Oberschwaben bei der IHK Ulm (Kontakt: anerkennung@ulm.ihk.de, Tel. 0731 173-190). Das Welcome Center Ulm / Oberschwaben wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.
Hinweis: Die inhaltlichen Aussagen in den Pressemeldungen der IHK Ulm basieren auf den erarbeiteten Positionen der demokratisch legitimierten Gremien der IHK Ulm, Befragungen oder Angaben aus statistischen Auswertungen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es zu den dargestellten Aussagen innerhalb der Mitgliedsunternehmen der IHK Ulm auch abweichende Meinungen geben kann.