Halbzeit! Eine Zwischenbilanz

Text: Nicole Grünewald

Eins war klar: Eine IHK wieder so zu positionieren, dass sie relevante Ansprechpartnerin für Politik und Verwaltung ist, geht nicht im Alleingang, sondern nur im Team. Aus vier Präsidiumssitzungen im Jahr wurden anfangs wöchentliche Jours Fixes, es gab Sondersitzungen der Vollversammlung und Personalwechsel im Hauptamt. Doch nach einem etwas ruckeligen Anfang arbeiten wir jetzt alle gemeinsam zum Wohle unserer Wirtschaft.

Schnell war klar, dass die Strukturen in unserer IHK veraltet waren, sprich: In anderen IHKs arbeiteten die Mitarbeitenden themen- und serviceorientierter in flachen Hierarchien. Zu unserem Glück hatten wir mit unserem neuen Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein einen echten Experten an unserer Seite. Er teilt nicht nur unsere Begeisterung für unsere IHK, sondern stellte unsere Organisation gemeinsam mit den Mitarbeitenden in kurzer Zeit neu und zukunftsweisend auf. Mit den drei Bereichen Wirtschaft & Politik, Aus- & Weiterbildung und Beratung & Service arbeiten wir jetzt in schlagkräftigen Teams und sind für alle Anforderungen unserer Mitglieder optimal gerüstet.

Teamwork wird bei uns in allen Bereichen großgeschrieben. So sehen wir uns als konstruktive (und manchmal durchaus auch kritische) Sparrings-Partnerin von Verwaltung und Politik. Wir sind uns sicher, dass wir damit mehr erreichen, als wenn wir auf Dauerkonfrontation gehen. Natürlich gibt es auch in den Verwaltungen und den politischen Prozessen vieles, was optimierbar ist. Und je nach Partei gibt es völlig andere Sichtweisen auf die Herausforderungen unserer Zeit. Doch es ist an uns, die Menschen dort davon zu überzeugen, vernünftige Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft zu schaffen. Denn ohne funktionierende Wirtschaft kein Wohlstand in der Region! Das sagen wir den Verantwortlichen, wenn es sein muss, jeden Tag. Denn wir sind die legitimierte Stimme der Wirtschaft in unserer Region – und diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst.

Das Thema kostenbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften steht in unseren Unternehmen ganz weit oben und prägt auch unsere Arbeit für unsere IHK. Gerade, weil alle IHKs mit Pflichtbeiträgen arbeiten, ist es wichtig, die Beiträge vernünftig und zukunftsgerecht einzusetzen. Wir haben mit den Mitarbeitenden geschaut, was nicht unbedingt notwendig ist, was wir selbst erledigen und wo wir noch effektiver werden können. Deshalb haben wir auch den Kauf des „Lofthauses“ rückabgewickelt. Das Gebäude war kein geeignetes IHK-Gebäude und zu klein, es wären zusätzliche Mietzahlungen in Höhe von mehreren Mio. Euro jedes Jahr angefallen. Unser Ansatz ist ein funktionales Gebäude für unsere Mitglieder, unsere Mitarbeitenden und unsere Aufgaben. Wie das genau aussieht, darüber entscheiden unsere Gremien.

Bei unserem Start gab es kaum E-Mail-Adressen der Mitgliedsunternehmen und veraltete IT-Strukturen. Wir haben deshalb mitten in der Pandemie gemeinsam den Digitalisierungs-Turbo angeworfen. Mittlerweile haben wir eine moderne IT-Umgebung, von rund der Hälfte unserer Unternehmen Mailadressen (sollte Ihr Unternehmen noch nicht dabei sein, ändern Sie das bitte!), wir bieten unsere Gremiensitzungen hybrid an und arbeiten in digitalen Arbeitsräumen. Dadurch sparen wir nicht nur Portokosten, sondern unseren Mitgliedern aus der Region auch lange Anfahrtszeiten. Und wir lassen uns auch von Hackerangriffen nicht von unserem Weg abhalten!

Es ist uns wichtig, dass unsere Mitglieder wissen, warum es uns als IHK gibt! Daher informieren wir über unsere Website, unsere Social Media-Kanäle, unser neues IHKplus-Magazin und künftig auch mit unserem IHK-Podcast „KammerSutra – aus Liebe zur Wirtschaft“ aktuell und medienübergreifend über alles, was wir tun. Die IHK Köln ist kein „Closed Shop“, sondern wir freuen uns über alle, die sich bei uns einbringen oder an unseren zahlreichen Informations- und Netzwerkveranstaltungen teilnehmen möchten.

Wir haben erst Halbzeit – und wir sind auf einem guten Weg! Trotz Dauerkrisen, die von Ehrenamt und Hauptamt viel Energie gefordert haben. Allen, die uns auf unserem Weg geholfen haben, gilt an dieser Stelle – im Namen des gesamten Präsidiums – mein ganz herzliches Dankeschön. Auf in die 2. Halbzeit! Es gibt noch viel zu tun!