Pressemitteilung vom 18. April 2023

IHK Koblenz kritisiert Mautverdopplung für Lkw ab 1. Januar 2024

Die vom Koalitionsausschuss beschlossene Einführung einer CO2-Komponente in Höhe von 200 Euro pro Tonne, soll die Umstellung auf alternative Antriebe bei Lkws beschleunigen. Die dafür notwendige Infrastruktur ist allerdings nicht vorhanden, ein bedarfsgerechtes Grundnetz entlang der Bundesautobahnen verspricht die Ampel-Regierung erst bis 2025.
„Im Jahr 2022 waren 96,6 Prozent der europaweiten Neuzulassungen Diesel-Lkw“, erläutert Joachim Altmann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Koblenz. „Ein so rasches Umlenken, wie es die Bundesregierung gerne hätte, ist schlicht unmöglich. Anstatt Anreize zur Transformation zu setzen, wird die Logistikbranche zusätzlich belastet. Dies führt zu Kostensteigerungen, die letztendlich beim Verbraucher landen.“
Dass die Zusatzeinnahmen der Maut überwiegend in die Schiene fließen sollen, anstatt die Straßeninfrastruktur zu ertüchtigen, ist aus IHK-Sicht unverständlich.
„Seit Jahren fehlen auf den Autobahnen ausreichend Parkplätze zur Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten. Sowohl in Deutschland als auch in Europa gehen Verkehrsprognosen für die Zukunft von einer Zunahme des Straßengüterverkehrs aus“, fasst Michael Zundler, Verkehrsreferent der IHK Koblenz, das Problem zusammen.
Die großflächige Verlagerung auf die Bahn erscheint in den nächsten Jahren ebenfalls unrealistisch. Weder die Verfügbarkeit noch die Verlässlichkeit sind aktuell gegeben. Um die Infrastruktur zu modernisieren und die Kapazität auf den Gleisen zu erhöhen, sind weitere Baustellen geplant.
Die IHK Koblenz appelliert daher an die Bundesregierung, die Logistikbranche nicht weiter zu belasten, sondern alternative Lösungen zu prüfen, um eine effektive und langfristige Reduktion von CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr zu erreichen.