5. Juni 2024

Northvolt-Ansiedlung: Regionalentwicklung beschleunigen

In Dithmarschen schreiten die Gründungsarbeiten für die ersten Gebäude der Batteriezellenfabrik des schwedischen Konzerns Northvolt zügig voran. Dennoch wurden entscheidende Voraussetzungen dafür, die Region insgesamt von dem Großvorhaben profitieren zu lassen, noch nicht geschaffen.
Deshalb appellieren IHK Flensburg, Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e. V. und Kreishandwerkerschaft Dithmarschen an Bund, Land und Region, die notwendigen Schritte so schnell wie möglich anzugehen, um folgenschwere Defizite bei der zukünftigen öffentlichen Daseinsvorsorge zu verhindern.
Besonders dringend erforderlich sind Infrastrukturausbau- und Optimierungsmaßnahmen, vor allem in Bezug auf eine leistungsfähige Verbindung für den Schienenverkehr. Das marode Schienennetz in Schleswig-Holstein droht nicht nur die Logistikpläne von Northvolt zu verhindern, sondern behindert die wirtschaftliche Entwicklung der Region insgesamt. Daneben muss die soziale Infrastruktur – Wohnraum, KiTa und Schule – zügig weiterentwickelt werden. Die Komplexität der Aufgabe erfordert eine Beschleunigung und Abkürzung bestehender Planungs- und Genehmigungsprozesse.
Seit Oktober 2023 liegt die Zusage des Landes für die Einrichtung eines Projektbüros vor, da die bestehenden Verwaltungsstrukturen die komplexe Gesamtkoordination der Ansiedlung und ihrer Folgeeffekte nur schwer leisten können. Noch immer ist es den beteiligten Akteuren jedoch nicht gelungen, sich auf den Zuschnitt und die Finanzierung einer solchen koordinierenden Stelle zu einigen. Dieser Zustand ist nicht nur in der Außenwirkung unhaltbar. Deshalb gilt es, die Differenzen sofort auszuräumen und das Projektbüro mit Sitz in Heide zügig zu etablieren.
Mit den Umlandgemeinden, der Stadt Heide, dem Kreis Dithmarschen und benachbarten Kreisen besteht vor Ort eine komplexe und kleinteilige Verwaltungsstruktur. Die Beteiligten haben den bisherigen Prozess mit viel Engagement und persönlichem Einsatz begleitet. Es mangelt vor Ort jedoch an Managementerfahrung im Umgang mit komplexen Transformationsprozessen in Folge von Industrieansiedlungen dieser Größenordnung. Um die notwendige Gesamtkoordination im Kontext der Northvolt-Ansiedlung und der anstehenden regionalentwicklungspolitischen Aufgaben sicherzustellen, muss zudem für das Projektbüro ein Industriemanager mit entsprechender Erfahrung verpflichtet werden.
Um die großen Chancen von Northvolt Drei für Dithmarschens Zukunft nutzen zu können, müssen die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen und Zeitverzug vermieden werden. Nur so werden die erhofften Effekte auf Wertschöpfung und Regionalentwicklung realisiert werden können.
Weitere Informationen:
Thomas Bultjer
IHK Flensburg, Geschäftsstelle Heide
thomas.bultjer@flensburg.ihk.de
Tel. 0461 806-314
Ken Blöcker
Geschäftsführer des Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e.V. (UVUW)
bloecker@uvuw.de
Tel. 04821 645330
Björn Will
Kreishandwerkerschaft Dithmarschen
b.will@willbau-heide.de
info@handwerk-in-dithmarschen.de
Tel. 0481 683732-0