27. Januar 2025

Fachkräfte-Zuwanderung: IHK Flensburg empfängt Delegation aus Usbekistan

Eine Delegation aus Usbekistan war in der vergangenen Woche Gast der IHK Flensburg. Im konstruktiven Austausch wurde der Grundstein für eine Fachkräfte-Kooperation gelegt. Das usbekische Bildungsministerium, das Goethe-Institut und die IHK Flensburg haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Die IHK Flensburg hatte das Projekt mit den Goethe-Instituten Taschkent und Deutschland vorbereitet und die Kontakte nach Usbekistan geknüpft. Dort sucht man händeringend nach Berufsaussichten für die überwiegend junge Bevölkerung. Das Durchschnittsalter der usbekischen Bevölkerung beträgt 25 Jahre (in Deutschland: 45 Jahre).
„Dieser Besuch war ein erster wichtiger Schritt, um unsere internationalen Beziehungen zu stärken und gemeinsam nachhaltige Projekte zur Fachkräftegewinnung voranzutreiben“, so das Resümee von IHK-Präsidentin Franziska Leupelt nach dem zweitätigen Besuch.
„Aufgrund der Vorarbeit von IHK Flensburg und dem Goethe-Institut Taschkent blicke ich sehr zuversichtlich auf die Kooperation und freue mich auf die Zusammenarbeit beider Länder“, sagte Dilshod Akhatov, Botschafter der Republik Usbekistan in der Bundesrepublik Deutschland.
Delegationsteilnehmer waren neben Regierungsvertretern auch Schulleiterinnen und Schulleiter der touristischen Berufsschulen in Usbekistan sowie Vertreterinnen und Vertretern des Goethe-Instituts, die sich in der Hannah-Arendt-Schule von Schulleiter und Geschäftsführer Andreas Koziel und Abteilungsleiter Johannes Hartwig die Arbeitsweise hiesiger Berufsschulen erläutern ließen.
In Sankt Peter-Ording schloss sich eine Besichtigung von „Strandgut Resort“, „Zweite Heimat“ und „Beach Motel“ an, um Eindrücke regionaler Angebote und Arbeitsweisen zu gewinnen und die seit geraumer Zeit geführten Gespräche für zukünftige Projekte und Kooperationen weiter zu entwickeln. Die drei Hotels beteiligen sich am „Nordsee Kollektiv“, einem Zusammenschluss gastronomischer Betriebe, die bei der Personalgewinnung innovative Wege gehen.
Özgür Yurteri, Referent für internationale Fachkräfte bei der IHK Flensburg, fühlt sich bestätigt: „Wir haben die Grundlage für eine breite Zusammenarbeit in der Fachkräftegewinnung aus Usbekistan geschaffen. Im kommenden Sommer werden usbekische Auszubildende zunächst ein vierwöchiges Praktikum in Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes hier in der Region absolvieren, um dann im Folgejahr – nach Abschluss ihrer Ausbildung im Heimatland – als fertige Fachkräfte zurück in die deutschen Betriebe zu kommen. Die Kosten für Kost und Logis sowie eine Praktikumsvergütung übernehmen die Betriebe. Das regionale Bildungsministerium Taschkent finanziert die Flüge und die Kosten für Visa“.
„Besonders wichtig ist uns die faire Gestaltung der Kooperation. Ziel ist eine Win-Win-Situation, denn nur dann werden unsere Bemühungen langfristig erfolgreich sein“, betont Michael Schack, Bereichsleiter Bildung und Fachkräfte der IHK Flensburg.