3. Dezember 2024
Flensburg braucht einen leistungsfähigen Wirtschaftshafen
In der Diskussion darüber, ob das Projekt Hafen-Ost in der Stadt Flensburg und der damit verbundene Umzug des Wirtschaftshafens an die Westseite der Flensburger Förde finanziell und rechtlich realisierbar ist, unterstreicht die IHK Flensburg die Bedeutung eines leistungsfähigen Wirtschaftshafens für die gesamte Region.
Eine Potenzialanalyse im Auftrag der IHK, die bereits 2018 veröffentlicht wurde, hat dazu differenzierte Erkenntnisse geliefert. Zuletzt hatte das 1. Hafensymposium des Flensburger Schiffergelags die Rolle des Wirtschaftshafens thematisiert, der die effiziente und klimaschonende Versorgung der Region mit Baustoffen und Agrargütern sicherstellt und so regionale Wertschöpfung sichert. Darüber hinaus ergeben sich im kleinen Kreuzfahrtsegment touristische Chancen für den Standort.
Nach wie vor gibt es erhebliche Zweifel daran, ob ein gleichbleibender oder sogar aufwachsender Güterumschlag mit der bisher geschaffenen Infrastruktur auf der Westseite der Förde möglich ist.
Die anhaltende Ungewissheit über das Fortbestehen des Flensburger Wirtschaftshafens sorgt für große Verunsicherung in der regionalen Wirtschaft und verhindert Investitionen. „Es braucht ein klares Bekenntnis der Stadt zum Hafen und eine aktive Entwicklung und Vermarktung.
Als IHK Flensburg streben wir weiterhin eine konstruktive Diskussion zum Hafenstandort und zur Entwicklung des geplanten neuen Quartieres Hafen-Ost an. Es sollte hier nicht auf ein Entweder-Oder hinauslaufen, sondern auf eine für alle Beteiligten tragfähige Kompromisslösung“, so Julius Krüger, Referent für Infrastruktur, Mobilität und maritime Wirtschaft der IHK Flensburg.
Die IHK Flensburg hat in der Vergangenheit eine Studie in Auftrag gegeben. Die Hafenexperten von CPL Competence in Ports and Logistics GmbH halten mittelfristig ein Umschlagvolumen im Flensburger Wirtschaftshafen von bis zu 400.000 Tonnen pro Jahr für realistisch. Die Güterarten, die Umschlagpotenziale bieten, sind Kies, Splitt, Sand sowie Düngemittel und Zellulose.