Ich zahl’ mit Ring

Text: Katharina Hamacher

An seine Premiere im Supermarkt wird sich Lukas Schmitz noch lange erinnern. Als der 29-Jährige zum ersten Mal seinen robusten schwarzen Ring vor das Kartenlesegerät hielt, war er sehr nervös. „Ich habe nur gehofft, dass der Prototyp funktioniert, und war überrascht, wie schnell es geklappt hat.“ Als Sekunden später der Hinweis „Zahlung erfolgt“ erschien, war Schmitz mehr als erleichtert – und zahlt seitdem nur noch mit seinem „PAGO“. Geschäftspartner Steffen Kirilmaz (29) war nur einmal ohne seinen Bezahlring unterwegs– „das war bei meiner Hochzeit vor wenigen Wochen“, verrät er und lacht.

Schon bevor die Gründer sich in „Die Höhle der Löwen“ gewagt und in der TV-Show einen Deal über 200.000 Euro mit Investor Carsten Maschmeyer ausgehandelt haben, hatte sich ihre innovative Geschäftsidee herumgesprochen. Kundinnen und Kunden aus ganz Deutschland bestellen online den Bezahlring, der auch im Kölner Flagship-Store verkauft wird. „Der Wow-Effekt an der Kasse ist enorm“, sagt Lukas Schmitz. Geschäftspartner Steffen Kirilmaz fügt hinzu: „Besitzer werden so automatisch zu Markenbotschaftern.“ Vor allem die unkomplizierte Anwendung begeistert: Im schlichten Ring, den es in verschiedenen Farben und Größen gibt, ist ein Chip, der mit dem Bankkonto oder der Kreditkarte verknüpft ist. Wird er vor ein Kartenlesegerät gehalten, kann damit bezahlt werden. „Unsere Idee war, ein Bezahlsystem zu entwickeln, das man am Körper trägt und das ohne Akku funktioniert und wasserdicht ist“, so die Gründer.

Diese Idee hat auch das Gründungsteam der IHK Köln überzeugt. Neben vielen Tipps profitierten die Unternehmer vom Vorschlag, sich für das Gründerstipendium.NRW zu bewerben. Ein Jahr lang wird das Start-up mit 1.000 Euro monatlich unterstützt, das bereits mit Hochdruck an neuen Ringmodellen arbeitet und daran, international bekannt zu werden.