Umfrageergebnisse

Warennummern: große Verbesserungspotenziale bei der Umstellung

Zum 1. Januar 2022 wurde weltweit das neue Harmonisierte System (HS) 2022 eingeführt. Das HS bildet die internationale Grundlage für Warennummern, die für den Import, den Export sowie für Statistiken verwendet werden. Die Anpassung des HS findet alle fünf Jahre statt und führt zu tiefgreifenderen Änderungen als die üblichen Anpassungen der Warennummern zum Jahreswechsel.
Wie wurde die Umstellung wahrgenommen? An unserer Umfrage haben über 400 Personen in ganz Deutschland teilgenommen. Einige wesentliche Ergebnisse:

Die Umstellung war arbeitsaufwändig.

Umstellungen der Warennummern im Rahmen eines neuen HS sind besonders aufwändig: Bei Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden wurden elf und mehr Arbeitstage benötigt, bis die Datenpflege, Systemumstellungen und Tests erledigt waren. Insgesamt verursachte die Änderung der Warennummern in Unternehmen einen erheblichen Personaleinsatz, der sich unter anderem durch frühere Bekanntgabe der konkreten Warennummern reduzieren ließe.
Grafik über benötigte Arbeitszeit nach Unternehmensgröße

Die Informationen zu den konkreten Warennummern lagen zu spät vor

Das sechsstellige HS muss in die achtstellige Kombinierte Nomenklatur für den Export und den zehnstelligen TARIC bzw. die elfstellige Codenummer für den Import umgesetzt werden. Insbesondere die Warennummer für den Import lagen deutlich zu spät vor. Der Vorlauf für die Umstellungen zum Jahreswechsel sollte auch beim TARIC ein bis zwei Monate betragen.

Unterjährige Umstellungen: nur mit Informationsquelle, Vorlauf und zu festen Terminen

Während die Änderungen von Warennummern zum Jahreswechsel eine jährlich wiederkehrende Routine sind, sind unterjährige Anpassungen einzelner Warennummern vollkommen überraschend. Bis heute gibt es keine Möglichkeit, sich als Unternehmen darüber zu informieren. Die Änderungen erfolgten nach Verkündung im EU-Amtblatt am Folgetag. Die Möglichkeit, sich in einen Mailverteiler eintragen zu können, einen Vorlauf zu haben und die Änderungen nur zu bestimmten Terminen umzusetzen, sind international Standard.
Grafik: Verbesserungsmöglichkeiten bei unterjährigen Änderungen
In der EU besteht hier Nachholbedarf, auch um die Vorgaben des WTO-Abkommens zu Handelserleichterungen umzusetzen. Es können erhebliche Bürokratiekosten vermieden werden.
Eine vollständige Auswertung der Umfrage senden wir Ihnen gerne zu. Melden Sie sich bitte an den angegeben Kontakt.