Lieferengpässe und Rohstoffknappheit treffen Betriebe sehr
Lieferschwierigkeiten sowie deutliche Preissteigerungen bei Vorprodukten und Rohstoffen machen derzeit nicht nur der international orientieren deutschen Industrie zu schaffen – sie treffen Betriebe sämtlicher Branchen und Größenklassen. Das zeigt eine aktuelle Blitzumfrage des DIHK, an der sich auch zahlreiche Unternehmen aus der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim beteiligt haben.
Demzufolge ist knapp die Hälfte der befragten Betriebe von Lieferengpässen oder Preissteigerungen bei Stahl betroffen, rund ein Viertel bei Aluminium. Bei Kupfer berichtet fast jedes fünfte Unternehmen von einer angespannten Situation bei Preis und Verfügbarkeit. Ein Viertel der Befragten kann Holz nicht in ausreichender Menge oder nur zu deutlich höheren Preisen beziehen.
Bei den betroffenen Unternehmen sorgen die Lieferengpässe für zahlreiche Einschränkungen im Betriebsablauf: höhere Einkaufspreise, längere Wartezeiten auf bestellte Waren und Rohstoffe und ein gestiegener Planungsaufwand stellen den Großteil der Unternehmen vor Herausforderungen. Damit wird die wirtschaftliche Erholung dieser Betriebe nach den Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie erschwert. 42 Prozent der Unternehmen können bestehende Aufträge nicht abarbeiten, 17 Prozent müssen neue Aufträge bereits ablehnen. Ein Viertel der Unternehmen muss aufgrund der Lieferschwierigkeiten seine Produktion drosseln oder sogar stoppen. Bei 43 Prozent der Unternehmen führt die aktuelle Situation zu Umsatzausfällen.
Gefragt nach den Gründen für Knappheiten und Preissteigerungen, nennen die Unternehmen die gestiegene Nachfrage auf der einen und die zu geringen Produktionskapazitäten auf der anderen Seite am häufigsten als Grund. Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen sorgen jeweils Transportprobleme sowie Produktionsausfälle bei Zulieferern für Probleme. 12 Prozent der Unternehmen berichten zudem, dass handelspolitischen Maßnahmen der Grund für Lieferengpässe und Preissteigerungen sind.
Nach Einschätzung der IHK ist das Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage eine direkte Folge der Corona-Krise. Vielerorts wurde die Produktion heruntergefahren; die Anpassung an die gestiegene Nachfrage sei noch nicht erfolgt. Darüber hinaus spielten aber auch handelspolitische Gründe eine Rolle für die aktuellen Herausforderungen vieler Unternehmen. Als Lösung schlägt die IHK den Abbau von Handelsbeschränkungen mit anderen Ländern vor, um den Zugang zu Rohstoffen zu erleichtern. Dieser Schritt könnte darüberhinausgehend flankiert werden, indem mit den jeweiligen Ländern bilaterale Handelsbeziehungen zur Rohstoffversorgung abgeschlossen werden würden.
Die Auswertung der DIHK-Blitzumfrage finden Sie unter diesem Link: https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/konjunktur-und-wachstum/blitzumfrage-lieferengpaesse. (25.08.2021
Quelle: DIHK