Bürokratie

Mit einer neuen Initiative will die IHK Nord Westfalen für Entlastung der Unternehmen in der Region sorgen: Ab sofort können Betriebe ihre Erfahrungen mit besonders bürokratischen Vorschriften oder überflüssigen Auflagen möglichst konkret schildern und online melden.

Ganz im Zeichen des Jubiläums „1250 Jahre Westfalen“ stand das Sommerfest der NRW-Landesvertretung in Brüssel. Dort traf das Präsidium der IHK Nord Westfalen auch auf Ministerpräsident Hendrik Wüst. Grund der Reise waren vor allem Gespräche mit EU-Abgeordneten über Bürokratieabbau und Sicherheitspolitik.

Viele Unternehmen sagen, dass sie von überbordender Bürokratie blockiert oder sogar in ihrer Existenz bedroht sind. Der IHK Wirtschaftsspiegel blickt in seinem Titelthema der Ausgabe 2/2025 auf Ursachen und Wirkungen der Regulierungsdichte.

Eine kommunale Verpackungssteuer soll Müll im öffentlichen Raum reduzieren, so die Hoffnung in manchen Kommunen. Noch mehr Bürokratiedschungel droht. Die ersten Stadtverwaltungen haben sich bereits mit der Idee befasst und sie verworfen.

Gesetzgeber haben die individuellen Schutzansprüche immer weiter hochgeschraubt. Welche Belastungen der Wirtschaft aufgebürdet werden, zeigt sich im Gartencenter Hilgert in Ahaus.

Nach dem Motto „machen statt meckern“ hat sich die mittelständische Pergan GmbH seit anderthalb Jahren vorbereitet auf die große Herausforderung CSRD. Und sie macht weiter, auch wenn die EU die Regelungen lockert.

In der innovationsintensiven Wasserstofftechnologie-Branche ist hohe Geschwindigkeit Erfolgsvoraussetzung. Doch tritt in Deutschland und EU die Bürokratie auf die Bremse, wie Gerrit Kaufhold, Vorstand der Enapter AG, immer wieder erlebt.

Die EU will Nachhaltigkeitsberichterstattung einfacher und effizienter gestalten. Es gibt Unternehmen wie die Firma Brüninghoff, die das hinsichtlich der Klimaziele für „nicht zielführend“ halten.

Die H. Gautzsch Gruppe, ein familiengeführtes Großhandelsunternehmen mit Hauptsitz in Münster, hat rund 1,5 Mio. Artikel im Sortiment – und somit quasi ein Dauer-Abo fürs Regularien-Labyrinth.

Das Bio-Obst muss im Einzelhandel getrennt von dem herkömmlich produzierten Obst gelagert und präsentiert werden. Das ist die Ursache so mancher zusätzlichen Plastikverpackung. Und zusätzlicher Kosten für die Händler.

Der Spezialkleb- und Dichtstoffhersteller WEICON aus Münster leidet unter Bürokratie. So sei für den Rückbau einer LKW-Rampe etwa erneut eine mehrere tausend Euro teure Kampfmittelüberprüfung erforderlich - obwohl das Gelände schon 2006 beim Bau der Rampe überprüft wurde.

Unternehmen leiden unter wachsender Bürokratie. Die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen diskutierte am 16. Juni über Lösungsansätze.

Die EU will Nachhaltigkeitsberichterstattung einfacher und effizienter gestalten. Darum hat der Rat der EU Fristverlängerungen verabschiedet.

Dr. Benedikt Hüffer ist über 15 Jahre Präsident der IHK Nord Westfalen. Bei den Wahlen zum Präsidium am 10. April kandidiert er nicht mehr. Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat das Merkblatt zur Nutzung der Abwärmeplattform angepasst. Künftig sind kleinere Abwärmemengen von der Meldepflicht befreit.

Seit dem 13. Dezember 2024 ist die neue EU-Produktsicherheitsverordnung gültig. Sie soll Produkte sicherer machen und Verbraucher schützen. Für mittelständische Unternehmen ist die Einhaltung jedoch besonders herausfordernd. Zwei Unternehmer, die sich intensiv mit der Umsetzung beschäftigt haben, berichten von der enormen Aufgabe, die ihnen die Produktsicherheitsverordnung stellt.