Unternehmensinsolvenzen

Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen steigen rasant

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen ist nach Angaben des Landesamtes für Statistik 2024 um 33,5 Prozent auf 1824 gestiegen. Ursachen waren wie im Vorjahr unter anderem die konjunkturelle Stagnation, hohe Energiekosten und ein rückläufiger Konsum.
Für Niedersachsen ergibt sich für die einzelnen Wirtschaftsbereiche folgendes Bild: Das Baugewerbe stellt mit 345 (Vorjahr: 252) Insolvenzen die größte Gruppe, fast gleichauf der Handel mit 331 (Vj. 250) Insolvenzen. Weitere große Branchen sind die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 230 (Vj. 144), das Gastgewerbe mit 159 (Vorjahr: 118) Insolvenzen und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 158 (Vj. 124) Insolvenzen. Von besonderer Bedeutung aufgrund der Betriebsgrößen sind die Insolvenzen im Verarbeitenden Gewerbe, die auf 147 (Vj. 99) mit 53 Prozent weit überdurchschnittlich gestiegen sind. Mengenmäßig kleinere Wirtschaftsgruppen mit großer Bedeutung sind Gesundheit/Krankenhäuser (72 Insolvenzen; + 11 %) und Immobilien/Wohnungswirtschaft (59 Insolvenzen; + 51 %).
Von den 1824 (Vorjahr: 1366) Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen 2024 waren 15.522 (Vorjahr: 13.852) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Bei der Betrachtung nach Wirtschaftsbereichen sticht das Verarbeitende Gewerbe heraus. Allein in diesem Bereich waren nach Angaben des Landesamtes für Statistik die Arbeitsplätze von 4.800 Personen gefährdet, gefolgt vom Baugewerbe (2.900) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (2.100 Arbeitsplätze). Die voraussichtlichen Forderungen aus Unternehmensinsolvenzen beliefen sich auf 7,3 (Vorjahr: 1,8) Mrd. Euro.
Im Bereich der IHK Hannover stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2024 auf 587 Fälle (Vorjahr: 466). Der Zuwachs lag mit einem Plus von 26 Prozent unter dem Landesdurchschnitt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Insolvenzzahlen in Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Stagnation erwartungsgemäß deutlich angestiegen sind. Der historische Vergleich zeigt allerdings, dass dies noch nicht die Rekordhöhen vor 20 Jahren erreicht hat.
Stand: 28.01.2025