Bilanzkennzahlen
Branchenbericht der IKB zu Automobilzuliefer-Industrie
Die Automobilzulieferer sind in schwierigem Fahrwasser. Volatile Zeiten machen strategische Anpassungen notwendig. Die IKB Deutsche Industriebank wertet regelmäßig Jahresabschlüsse aus und liefert Hinweise auf die Finanz- und Ertragssituation der deutschen mittelständischen Automobilzulieferer.
Angesichts der Marktveränderungen und der Unsicherheiten in der Automobilindustrie stehen die mittelständischen Zulieferer vor großen Herausforderungen. Die Unternehmen reagieren in dem volatilen Umfeld mit strategischen Initiativen und regionalen Anpassungen, so die Experten der IKB.
Die traditionelle IKB-Auswertung von Jahresabschlüssen deutscher mittelständischer Automobilzulieferer gibt einen Überblick über die Ertrags- und Finanzlage der Unternehmen. Im ersten Teil wird die Auswertung der Jahresabschlüsse der Automobilzulieferer analysiert, im zweiten Teil werden die aktuellen wie zu erwartenden Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie erläutert. Der dritte Teil beinhaltet die Ergebnisse einer jüngsten IKB-Umfrage und zum Abschluss wird auf notwendige Handlungsempfehlungen für die Zukunft eingegangen.
Einzelne Aspekte der Bilanzauswertung: Die Materialeinsatzquote ging 2023 in allen Umsatzgrößenklassen zurück, was eine deutliche Steigerung der Rohertragsquote zur Folge hatte. Der kräftige Produktions- bzw. Nachfrageschub in dem Jahr ermöglichte Skalenvorteile und spürbare Preiserhöhungen. Die hohe Inflation führte jedoch auch zu steigendem Lohndruck, der sich 2024 fortgesetzt haben sollte. Von daher dürfte die Personalaufwandsquote weiter gestiegen sein. Diese lag aber im Jahr 2023 immer noch unter dem Niveau von 2021.
Vor allem kleine Unternehmen konnten ihre Materialeinsatzquote im Jahr 2023 deutlich reduzieren. In Folge ist gerade bei ihnen die Rohertragsquote erheblich gestiegen, nachdem sie 2022 unter Druck geraten war. Insgesamt dürfte der Rohertrag im Jahr 2024 nachgelassen haben, insbesondere weil es keine bedeutenden Produktionsanstiege gab. Obwohl sich die Kapitalrendite kleinerer Unternehmen deutlich erholen konnte, bleibt sie im Vergleich zu größeren Unternehmen eher niedrig. Die Investitionsquote ging leicht zurück. Im Jahr 2024 ist von einer verstärkten Zurückhaltung auszugehen, zumindest was Anlageinvestitionen betrifft.
Der Personalaufwand sollte 2024 mit kräftigen Tarifsteigerungen einen weiteren Schub erhalten haben. Stellenabbau und Kosteneinsparungen sollten allerdings zukünftig zunehmend ihren Einfluss zeigen und die Personalaufwandsquote perspektivisch stabilisieren bzw. sinken lassen. Das Ergebnis vor Steuern von insbesondere kleineren Unternehmen hat sich erholt, wenngleich das Niveau weiterhin niedrig ausfällt.
Der IKB-Branchenbericht „Automobilzuliefer-Industrie“ (8 S.) vom März 2025 ist als kostenfreier Download erhältlich.
Stand: 26.03.2025