Daten für Niedersachsen im Vergleich

Stabilität trotz stagnierender Wirtschaftsleistung

Das Land Niedersachsen zeigte sich im Jahr 2023 wirtschaftlich eher robust. Im Bereich der Umwelt ging es nur langsam voran. Dies geht aus dem neuen Niedersachsen-Monitor des Landesamtes für Statistik hervor.
Der „Niedersachsen-Monitor“ zeigt seit 27 Jahren in verschiedenen Themenfeldern die Entwicklung des Landes Niedersachsen im Vergleich mit anderen Ländern und dem deutschen Durchschnitt auf. Neben Ergebnissen für 2023 werden auch erste Ergebnisse zur Wirtschaft und zum Arbeitsmarkt für 2024 dargestellt. Sehr nutzerfreundlich sind wieder die konkreten Quellenangaben einzelner Datensätze und der Link auf die verschiedenen Datenbanken im PDF. Auch eine separater Tabellenteil steht auf der Homepage des Landesamtes zur Verfügung.
Die wirtschaftliche Entwicklung Niedersachsens zeigte sich im Jahr 2023 eher unbeeindruckt vom Kriegsgeschehen in der Ukraine. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie scheinen 2023 weitgehend überwunden. Zwar gab es 2023 in Niedersachsen nur einen minimalen Anstieg der Wirtschaftsleistung, der Arbeitsmarkt zeigte sich aber überwiegend stabil. Aktuelle Umweltdaten zeigen nur kleine Fortschritte in der ökologischen Landwirtschaft und bei der Elektro-Mobilität.
Ausgewählte Ergebnisse:
Niedersächsische Landwirtschaft mit großer Bedeutung
Niedersachsen hatte im Jahr 2023 mit einer Bruttowertschöpfung von 6,1 Milliarden den größten Anteil (20,1 %) an der gesamtdeutschen Wertschöpfung im Agrarsektor (Land-, Forstwirtschaft; Fischerei). Dabei war der Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche in Niedersachsen 2023 weiter gering. Insgesamt 5,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen wurde von Betrieben mit ökologischer Wirtschaftsweise bewirtschaftet (Deutschland: 11,2%). Im Ländervergleich war dies weiterhin der geringste Anteil, gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Beide Länder sind geprägt von einer stark konventionell ausgerichteten Erzeugungsstruktur, hohen Viehdichten und überdurchschnittlich hohen Pachtpreisen.
Anteil der reinen Elektro-Pkw gering
In Niedersachsen waren Ende 2023 etwa 152.000 reine E-Autos zugelassen. Der Anteil der Elektro-Pkw am gesamten Fahrzeugbestand lag in Niedersachsen mit 3,1 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt (2,9%). Der Anteil der Neuzulassungen von reinen Elektro-Pkw in Niedersachsen an den Neuzulassungen von Pkw insgesamt lag Ende 2023 bei 20,3 Prozent (Deutschland: 18,4%).
Zahl der Personen in SGB II-Haushalten ähnlich hoch wie im Vorjahr
Die Zahl der Personen in SGB II-Bedarfsgemeinschaften blieb 2023 ähnlich hoch wie im Vorjahr. Im Dezember 2023 lebten in Niedersachsen insgesamt knapp 563.300 Personen in SGB II-Bedarfsgemeinschaften, also Haushalten mit Empfängerinnen und Empfängern von Bürgergeld.
Wirtschaft stagnierte 2023, Arbeitslosenquote und Erwerbstätigenzahl stieg
Die Wirtschaftsleistung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt stieg 2023 in Niedersachsen (preisbereinigt) nur um 0,2 Prozent (Deutschland: -0,3%). Die Arbeitslosenquote in Niedersachsen stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent (Deutschland: ebenfalls +0,4 Prozentpunkte auf 5,7%). Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2023 ebenso stark gestiegen wie bei den Erwerbspersonen insgesamt - in Niedersachsen um 0,4 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent (DE: 4,9%). Die Zahl der (am Arbeitsort gezählten) sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erhöhte sich in Niedersachsen 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent (Deutschland: +0,8%). Das zweite Jahr in Folge stieg 2023 die Zahl der Minijobs, in Niedersachsen um 1,8 Prozent (Deutschland: +2,5%).
Gesamthaushalt von Land, Kommunen und Sozialversicherungen erzielte Finanzierungsüberschuss
Der Finanzierungsüberschuss (mehr Einnahmen als Ausgaben) betrug 2023 in Niedersachsen 172 Euro pro Kopf. Das war der dritthöchste Pro-Kopf-Überschuss im Ländervergleich. Bundesweit ergab sich ein Finanzierungsdefizit von 83 Euro pro Kopf. Der Schuldenstand pro Kopf belief sich Ende 2023 in Niedersachsen auf 9264 Euro und lag damit erneut über dem bundesweiten Durchschnitt von 8864 Euro pro Kopf.
„Niedersachsen-Monitor 2024“ des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (124 S., 9,4 MB).

Stand: 10.12.2024