Unternehmensinsolvenzen

Niedersachsen: Insolvenzzahlen steigen deutlich

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen ist nach Angaben des Landesamtes für Statistik 2023 um 17,4 Prozent auf 1366 gestiegen. Ursachen waren unter anderem die konjunkturelle Stagnation, hohe Energiekosten und ein rückläufiger Konsum. Mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzen ist zu rechnen.
Für Niedersachsen ergibt sich für die einzelnen Wirtschaftsbereiche folgendes Bild: Das Baugewerbe stellt mit 252 (Vorjahr: 211) Insolvenzen die größte Gruppe, fast gleichauf der Handel mit 250 (Vj. 205) Insolvenzen. Weitere große Branchen sind die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 144 (Vj. 126) und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 124 (Vj. 112) Insolvenzen. Das Gastgewerbe ist mit 118 (Vorjahr: 99) Insolvenzen die fünfte große Gruppe. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es 99 (Vj. 85) Insolvenzen. Die jüngsten Insolvenzen mit großem medialem Echo aus den Bereichen Gesundheit/Krankenhäuser (65 Insolvenzen; +76 %) und Immobilien (39 Insolvenzen; +50 %) fallen mengenmäßig weniger ins Gewicht, aber die Veränderungsraten zeigen die schwierige Lage der Branchen.
Von den 1366 (Vorjahr: 1164) Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen waren 13.852 (Vorjahr: 7150) Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 1,8 (Vorjahr: 1,7) Mrd. Euro.
Im Bereich der IHK Hannover stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auf 466 Fälle (Vorjahr: 390). Der Zuwachs lag mit einem Plus von 19,5 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Insolvenzzahlen in Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Stagnation erwartungsgemäß angestiegen sind. Der historische Vergleich zeigt allerdings, dass dies bisher noch auf einem relativ niedrigen Niveau geschieht.
Stand: 31.01.2024