Rückläufige Energiepreise stabilisieren Inflationsrate
Die Inflationsrate in Deutschland lag im Mai 2025 unverändert bei plus 2,1 Prozent. Die Inflationsrate hat sich weiter stabilisiert, vor allem wegen der weiterhin fallenden Energiepreise. Inflationstreibend wirkte dagegen der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln und Dienstleistungen, so das Statistische Bundesamt.
Die Preise für Energieprodukte lagen im Mai 2025 um 4,6 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Binnen Jahresfrist gingen im Mai 2025 vor allem die Preise für Kraftstoffe (-6,8 %) zurück. Haushaltsenergie verbilligte sich im selben Zeitraum um 3,0 Prozent. Hier sahen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere günstigeren Preisen für Strom (-2,4 %) und leichtes Heizöl (-9,5 %) gegenüber. Auch Fernwärme (-0,3 %) und Erdgas (-0,1 %) waren nach den Berechnungen der Statistiker etwas günstiger als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Mai 2025 um 2,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat, somit lag der Preisauftrieb für Nahrungsmittel auch im Mai 2025 über der Gesamtteuerung. Von Mai 2024 bis Mai 2025 verteuerten sich vor allem Obst (+7,4 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,6 %). Auch für Speisefette und Speiseöle (+4,7 %) sowie Molkereiprodukte und Eier (+4,6 %) fiel die Preiserhöhung deutlich aus. Im Einzelnen standen teilweise starken Preiserhöhungen (zum Beispiel Schokolade: +20,2 %; Butter: +17,6 %) auffällige Preisrückgänge (Zucker: -27,5 %; Olivenöl: -17,2 %) gegenüber. Daneben waren unterdurchschnittliche Preiserhöhungen zu beobachten, zum Beispiel für Brot und Getreideerzeugnisse (+0,7 %) sowie für Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+0,2 %). Etwas günstiger als ein Jahr zuvor wurde Gemüse.
Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Mai 2025 bei plus 2,8 Prozent. Diese Kenngröße liegt seit über einem Jahr über der Gesamtteuerung und verdeutlicht somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Mai 2025 um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung von Dienstleistungen hat sich damit etwas abgeschwächt. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich vor allem die Preise für kombinierte Personenbeförderung (+11,4 %) und für Versicherungen (+9,4 %). Auch im Bereich der Pflege, für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,1 %) und für stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,5 %) wurden beispielsweise überdurchschnittliche Preiserhöhungen ermittelt. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren zudem viele andere Dienstleistungen wie Brief- und Paketdienstleistungen (+8,2 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,5 %), Übernachtungen (+5,1 %) sowie Gaststättendienstleistungen (+4,2 %). Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flüge (-8,7 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (-1,3 %).
Waren insgesamt verteuerten sich von Mai 2024 bis Mai 2025 nur um 0,9 Prozent. Im April 2025 hatte die Teuerung noch bei plus 0,5 Prozent betragen. Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,8 %) wurden einige andere Waren deutlich teurer, zum Beispiel alkoholfreie Getränke (+7,5 %, darunter Kaffee und Ähnliches: +17,6 %), Tabakwaren (+5,9 %) und Personenkraftwagen (+3,9 %). Preisrückgänge waren hingegen außer bei der Energie (-4,6 %) unter anderem bei Mobiltelefonen (-7,6 %) und Informationsverarbeitungsgeräten (-5,1 %) zu verzeichnen.
Verbraucherpreisindex (VPI) Basisjahr 2020 = 100 |
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Jahr Monat |
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
Januar | 96,4 | 97,7 | 99,8 | 101,0 | 105,2 | 114,3 | 117,6 | 120,3 |
Februar | 96,7 | 98,1 | 100,1 | 101,6 | 106,0 | 115,2 | 118,1 | 120,8 |
März | 97,2 | 98,5 | 100,3 | 102,1 | 108,1 | 116,1 | 118,6 | 121,2 |
April | 97,5 | 99,4 | 100,4 | 102,4 | 108,8 | 116,6 | 119,2 | 121,7 |
Mai | 98,2 | 99,6 | 100,4 | 102,6 | 109,8 | 116,5 | 119,3 | 121,8 |
Juni | 98,3 | 99,9 | 100,5 | 102,9 | 109,8 | 116,8 | 119,4 | |
Juli | 98,7 | 100,3 | 99,7 | 103,4 | 110,3 | 117,1 | 119,8 | |
August | 98,8 | 100,2 | 99,7 | 103,5 | 110,7 | 117,5 | 119,7 | |
September | 99,0 | 100,2 | 99,7 | 103,8 | 112,7 | 117,8 | 119,7 | |
Oktober | 99,1 | 100,2 | 99,9 | 104,3 | 113,5 | 117,8 | 120,2 | |
November | 98,5 | 99,5 | 99,7 | 104,5 | 113,7 | 117,3 | 119,9 | |
Dezember | 98,5 | 100,0 | 99,8 | 104,7 | 113,2 | 117,4 | 120,5 | |
Jahresdurchschnitt | 98,1 | 99,5 | 100,0 | 103,1 | 110,2 | 116,7 | 119,3 |
Weitere Datenreihen zu Preisen finden Sie in der Datenbank GENESIS des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 17.06.2025