Verbrauerpreisindex (VPI)
Dienstleistungspreise bleiben inflationstreibend
Die Inflationsrate in Deutschland hat sich leicht erhöht und lag im November 2024 bei plus 2,2 Prozent. Getrieben wird die Preisentwicklung im November 2024 insbesondere durch die überdurchschnittlichen Erhöhungen bei Dienstleistungen. Die Preisentwicklung bei Energie dämpfte hingegen die Inflationsrate auch im November 2024. Das zeigen die Daten des Statistischen Bundesamtes.
Die Preise für Energieprodukte lagen im November 2024 um 3,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang hat sich damit weiter abgeschwächt, nach Werten von minus 5,5 Prozent im Oktober und minus 7,6 Prozent im September 2024. Bei der Haushaltsenergie konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem von günstigeren Preisen für leichtes Heizöl (-12,5 %) und Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-11,8 %) profitieren. Auch Strom (-4,1 %) verbilligte sich gegenüber November 2023. Hingegen war Fernwärme (+30,7 %) nach den Berechnungen der Statistiker weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im November 2024 um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich damit jedoch – trotz anderer individueller Wahrnehmung bei vielen Menschen – binnen Jahresfrist abgeschwächt. Merklich teurer gegenüber November 2023 blieben im November 2024 Speisefette und Speiseöle (+19,1 %, darunter Butter: + 38,9 %; Olivenöl: +13,3 %, aber Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: -7,9 %). Auch für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,1 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im November 2024 mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Im Einzelnen stand der spürbaren Preiserhöhung bei Schokolade (+9,5 %) ein deutlicher Preisrückgang bei Zucker (-23,0 %) gegenüber.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im November 2024 um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Von November 2023 bis November 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+16,6 %, darunter Versicherungen für den Verkehr: +34,5 %), für Flugtickets (+ 10,4 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 %) und für Gaststättendienstleistungen (+6,7 %). Erheblich teurer waren unter anderem auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,1 %), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,6 %) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+4,6 %). Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-0,9 %).
Verbraucherpreisindex (VPI) Basisjahr 2020 = 100 |
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Jahr Monat |
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
Januar | 95,1 | 96,4 | 97,7 | 99,8 | 101,0 | 105,2 | 114,3 | 117,6 |
Februar | 95,6 | 96,7 | 98,1 | 100,1 | 101,6 | 106,0 | 115,2 | 118,1 |
März | 95,8 | 97,2 | 98,5 | 100,3 | 102,1 | 108,1 | 116,1 | 118,6 |
April | 96,2 | 97,5 | 99,4 | 100,4 | 102,4 | 108,8 | 116,6 | 119,2 |
Mai | 96,2 | 98,2 | 99,6 | 100,4 | 102,6 | 109,8 | 116,5 | 119,3 |
Juni | 96,5 | 98,3 | 99,9 | 100,5 | 102,9 | 109,8 | 116,8 | 119,4 |
Juli | 96,9 | 98,7 | 100,3 | 99,7 | 103,4 | 110,3 | 117,1 | 119,8 |
August | 97,0 | 98,8 | 100,2 | 99,7 | 103,5 | 110,7 | 117,5 | 119,7 |
September | 97,0 | 99,0 | 100,2 | 99,7 | 103,8 | 112,7 | 117,8 | 119,7 |
Oktober | 96,9 | 99,1 | 100,2 | 99,9 | 104,3 | 113,5 | 117,8 | 120,2 |
November | 96,5 | 98,5 | 99,5 | 99,7 | 104,5 | 113,7 | 117,3 | 119,9 |
Dezember | 96,9 | 98,5 | 100,0 | 99,8 | 104,7 | 113,2 | 117,4 | |
Jahresdurchschnitt | 96,4 | 98,1 | 99,5 | 100,0 | 103,1 | 110,2 | 116,7 |
Weitere Datenreihen zu Preisen finden Sie in der Datenbank GENESIS des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 10.12.2024