Während für Bodensee-Oberschwaben prognostiziert wird, dass diese Stellen nicht alle wieder besetzt werden können, sieht es in der Region Ulm besser aus: Dort wird mit einem Arbeitsplatzaufbau von über 5.000 Stellen gerechnet. Fachkräftemangel herrscht aber hier wie dort: Schon heute bleiben in Bodensee-Oberschwaben über 14.500, in der Region Ulm 11.500 Stellen unbesetzt. Bis 2035 könnten sich diese Zahlen auf bis zu rund 21.000 in Bodensee-Oberschwaben und rund 19.000 in der Region Ulm erhöhen.
Stellschrauben und Strategien
Um hier entgegenzuwirken, zählten die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und des tatsächlichen Renteneintrittsalters sowie eine gezielte Zuwanderung zu den zentralen Stellschrauben, so Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm: „Neben dem Engagement der Unternehmen sind hierfür aber auch politische Rahmenbedingungen erforderlich, die das Arbeiten im Alter und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern.“
Wertschöpfungsverluste drohen
In beiden Regionen besteht ein Mangel vor allem im gewerblich-technischen Bereich, aber auch in Verkehr und Logistik, Verkauf, Unternehmensführung und -organisation und im Gesundheitswesen. Besonders gesucht sind qualifizierte Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, aber auch Spezialisten und akademische Experten. „Unsere Region bietet nach wie vor großes wirtschaftliches Potenzial“, so Sönke Voss, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben. „Trotz geopolitischer Unsicherheiten, hoher Energiepreise und strukturellem Wandel entwickeln sich viele Branchen positiv.“ Bleibe das Fachkräfteproblem jedoch ungelöst, könnten sich bis 2035 in den IHK-Regionen Bodensee-Oberschwaben und Ulm Wertschöpfungsverluste von je 9,6 Milliarden Euro ansammeln.
WAB