Herbstempfang der nordschwäbischen Wirtschaft

Diese Vorgabe griff auch Herbert Schein, Vorstandsmitglied der Varta AG in seinem Impulsvortrag „Kultur, Innovationen und Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktoren der Varta AG“ auf. Schein gab zunächst einen kleinen Überblick über die Erfolgsgeschichte des Batterieherstellers.

Schein, der das Unternehmen gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen an die Börse gebracht hatte und den Umsatz auf über 900 Millionen Euro gesteigert hat, berichtete dass 2022, erstmals seit 15 Jahren, der Umsatz aus dem Vorjahr nicht erreicht werde. Als Grund nannte er die gestiegenen Rohstoffpreise und natürlich die Energiekrise. „Da haben wir einen deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber unseren Konkurrenten aus Asien, denn die Energiekrise ist ein europäisches und vor allem ein deutsches Problem“, so Herbert Schein. Auch die Spätfolgen der Coronakrise treffen die Varta AG. Dennoch investiert der Batteriehersteller mit seinen Standorten unter anderem in Ellwangen, Dischingen und Nördlingen in die Zukunft.

Nach dem Vortrag diskutierten Keyspeaker Herbert Schein, IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton und der Präsident der Hochschule Augsburg Prof. Dr. Gordon Rohrmair über Wege aus der Energiekrise. Moderatorin Angie Stifter fragte, an welchen Stellschrauben gedreht werden müsse, um die Krise zu meistern. „Das Wichtigste ist, dass wir aus unseren Fehlern lernen, denn die Hütte brennt, aber die herbeigerufene Feuerwehr berät so lange über die Möglichkeiten der Brandbekämpfung, bis das Gebäude vollständig abgebrannt ist“, erklärte Kopton. Der Mut sei laut Kopton das Gebot der Stunde. Rohrmair sah es ähnlich: „Wir müssen wieder in bodenständige Themen investieren, dürfen zeitgleich aber unseren Optimismus nicht verlieren.“ Die Hochschule Augsburg passe gerade das gesamte Portfolio an und überprüfe ob die angebotenen Module der Zeit entsprechen. Auch Schein forderte „verschiedene Maßnahmen, um den Wettbewerbsnachteil auszugleichen.“ Einig waren sich alle drei, dass aber auch diese Krise gemeistert werde.

Ein wichtiger Bestandteil des Herbstempfangs der Nordschwäbischen Wirtschaft ist die Verleihung des Jugendförderpreises, der seit 1987 an junge Menschen mit besonderen Leistungen vergeben wird. Nach zweijähriger Coronapause erhielten in diesem Jahr gleich zwei Preisträger, die mit je 1.000 Euro dotierte Auszeichnung. Sofie Dannenmann aus Amerbach und Tobias Steinmeyer aus Ederheim wurden in diesem Jahr mit dem Jugendförderpreis Donau-Ries ausgezeichnet.

Franz Leinfelder, der neue Vorsitzender der Jury, überreichte nicht nur beiden Preisträgern ihre Urkunde, sondern verabschiedete auch seinen Vorgänger Dieter von Hummel, der 15 Jahre lang den Jugendförderpreis Donau-Ries als Vorsitzender der Jury übergab.

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